Donnerstag, 30. Januar 2020
Jequitibá
Nachdem ich mir noch das eine oder andere Video angesehen habe, bin ich zur Erkenntnis gekommen, daß es Sebastião Salgado irgendwie drauf hat. Gut, das Instituto Terra war wohl die Idee und das Projekt seiner Frau Lélia Wanick Salgado, aber er bringt die Dinge immer ziemlich gut auf den Punkt.

Aber darum geht es mir hier eigentlich nicht. In den Videos wird immer wieder die Mata Atlântica erwähnt, was sie zeigen, sieht dann aber anders aus als das woran ich mich erinnere. Offenbar gibt es unterschiedliche Formen.

Bei der Aufforstung verwendet das Institut natürlich verschiedene Sorten. Hauptsächlich sind es Pionierarten, am zweithäufisten pflanzen sie Sekundärarten und nur wenige Prozent Klimaxarten. Sie folgen also der Sukzession und das richtige Verhältnis vergrößert wohl die Erfolgschancen und möglicherweise auch die Geschwindigkeit der Aufforstung.

Jedenfalls haben die Klimaxarten mein Intersse geweckt. In meiner Erinnerung kommen keine großen Bäume vor, bis auf einen abgestorbenen, der unten dargestellt ist.



Ich habe mich also auf die Suche gemacht und bin auf diesen Artikel gestoßen: Expedição encontra últimas árvores gigantes da mata atlântica. Er beschreibt, wie sich drei Menschen auf die Suche gemacht haben und 90 größere Exemplare finden konnten. Sie werden auch nur 40m hoch, brauchen dafür aber tausend Jahre und mehr. Für große Bäume braucht es nämlich nicht nur die richtigen Arten sondern einfach auch sehr viel Zeit. Jedenfalls gehören Jequitibá(rosa) und Peroba wohl zu den größten Arten der Mata Atlântica. Auf dem obigen Bild ist vermutlich ein Jequitibá dargestellt.

Dann bin ich noch auf Içara gestoßen. Daraus werden die Palmitos gewonnen (dafür muß die Palme eines gewissen Mindestalters gefällt werden, was nicht gerade zum Erhalt der Art beiträgt). Es handelt sich bei der Içara in gewisserweise um die südliche Variante der Açaí.

Salgado hatte ja das Land von seinem Vater übernommen. Der hatte wiederum das Gelände entwaldet, um Weideland für das Vieh zu haben. Im Laufe der Zeit ist das Gras aber immer mehr degradiert und er konnte auch gar nicht mehr so viele Rinder halten, hatte aber bis zum Schluß kein Verständnis für das Projekt von Lélia und seinem Sohn. Salgado stellt das so dar, daß sein Vater zusammen mit dem Land degradiert sei.

Nachtrag: das Buch zur Expedition: Remanescentes da Mata Atlântica: as grandes árvores da floresta

Nachtrag (31.1.2020): Die Palmito-Palme (Euterpe edulis) wird auch "Juçara" genannt.

Nachtrag (13.2.2020): secondary succession

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