Freitag, 6. Januar 2017
bin aber noch nicht ganz durch
Nach Pullern im Stehen habe ich in den letzten Wochen mal wieder ein Buch gelesen. Ihr fragt Euch sicherlich, ob das eine Erwähnung wert ist. Für einen Legasteniker definitiv.

Es handelt sich um The Hepatitis Bathtub and Other Stories von NOFX und Jeff Alulis (english sogar). Ich stelle mir das so vor, daß wie bei Helmut Kohl Interviews geführt wurden (nur eben über einen anderen Inhalt) und Jeff Alulis das dann in eine lesbare Form gebracht hat. In der New York Times Bestseller Liste hat es immerhin Platz 9 erreicht. Wie die anderen Sachen, die ich so lese, ist es klar der Kategorie Trash zuzuordnen. Das macht aber nichts.

Autobiographisch zeichnet es aus der Perspektive der verschiedenen Bandmitglieder (und Exmitglieder) den Werdegang nach. Die hatten einen echt langen und hart Weg bis sie mit NOFX Erfolg hatten. Sie haben ein wenig von der Grunge-Welle profitiert, sind aber independent geblieben und haben trotzdem ganz gut Geld gemacht (das Buch hilft sicherlich dem abflauenden Erfolg entgegenzuwirken). Im Grunde ist es eine große Sammlung and Anekdoten über Musik, Drogen, Sex, Liebe, und Tot. In den Fußnoten wird dann immer erwähnt, wie der eine oder andere später gestorben ist (Überdosis, Suizid, Krebs, ...).

Ich kenne die Musik kaum, eigentlich nur (please play this song on the radio, bob), bilde mir aber ein, sie auf einem der SouthSide-Festivals gesehen zu haben, was ich im Internet allerdings nicht verifizieren konnte. Steffen K., der Physik und Soziologie Lehramtskommilitone aus Gießen, war großer Fan. Eines Tages war er bei einem Konzert in der Frankfurter Batschkapp und hat dann ständig (kill all the white men gesungen). Es muß 1996 oder 1998 gewesen sein.

In dem Buch werden auch verschiedene andere Leute genannt, wie zB Courtney Love oder Bad Religion. In den letzten Jahren war ich auf 4 Bad Religion-Konzerten (die haben einfach sehr viele Hits) und ich frage ich mich, wie sie es geschafft haben, ihre Fans zu verjüngen. Die stehen doch bestimmt auch schon 30 Jahre auf der Bühne und die Hallen sind immer noch voll, darunter viele 20jährige. NOFX scheinen die Red Hot Chili Peppers zu hassen. Aber sonst sind sie den eigenen Angaben zufolge mit vielen befreundet oder zumindest “nice guy”.

Es ist schwer zu sagen, was man von dem Buch mitnehmen kann. Das ungewöhnliche an dem Buch ist wohl, daß es eine verwobene Autobiographie der verschiedenen Mitglieder (vor allem Mike, Melvin, Smelly und Hefe) ist. Den Rahmen bildet dabei die Band und es ist echt beeindruckend, wie offen sie über alles mögliche berichten – es wird keine Peinlichkeit ausgelassen (wie bei Fil). Ich frage mich, ob, wie und wann das verfilmt wird. Jedenfalls will ich mir das nächste Konzert nicht entgehen lassen.

siehe auch: 5.10.2016

Nachtrag (6.12.2019): Literaturquadrat

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