Montag, 3. Juni 2019
MS408
Stefan wies auf die Meldungen in den Medien hin, das Voynich-Manuskript sei entschlüsselt, und ob ich nicht dazu etwas posten wolle. Im Folgenden also ein paar Sätze, die auf meiner Antwort-Mail basieren.

Ich habe das nur überflogen. Zunächst mal klingt die Hypothese mit dem Proto-Romanisch interessant. Angeblich sei das Manuskript von einer Dominikanischen Nonnen geschrieben worden. Das klingt nach einer spannenden Recherche, die ich aber nicht beurteilen kann.

In der Veröffentlichung (Romance Studies) sind zwei Preprints angegeben (Cheshire 2017a und Cheshire 2017b), wo scheinbar mehr Informationen gegeben werden. Allerdings findet man auch dort nur Übersetzungen einzelner Wörter oder Ausdrücke. Und das gab es schon früher mal.

Meinem Verständnis zufolge sollte sich ein Großteil eröffnen, wenn man weiß wie. Mit dem falschen Schlüssel, erhält man nur Kauderwelsch und erst mit dem richtigen Schlüssel läßt sich alles lesen. In dem Kauderwelsch können natürlich trotzdem einzelne Worte vorkommen, die sich lesen lassen.

Der Autor zieht sich natürlich aus der Affäre indem er sich auf eine Sprache bezieht, die es nicht mehr gibt (was, wenn ich mich richtig erinnere, schon länger eine der Kernhypothesen war).

Zusammenfassend ist die Hypothese also interessant, aber überzeugt bin ich noch nicht.