Dienstag, 27. November 2018
Kropotkin
diegolego, 07:59h
Wer will kann mir seinen Lieblings-youtube-Kanal schicken, und ich füge ihn ggf hinzu (damit wir mal aus unseren Filterblasen rausgucken können).
Unterdessen habe ich endlich das Buch Die Philosophie des Kletterns (Stephen E. Schmid, Peter Reichenbach; Hg.) durchgelesen, das ich vor ein paar Jahren geschenkt bekam. In der Zwischenzeit hatte ich sogar ein anderes Buch geleesen. Die deutsche Übersetzung besagten Buches finde ich gelungen. Für einen Philosophie-Band ist es sogar ganz gut lesbar. Im Vergleich zu richten Texten des Faches würde ich sagen, es stecken ca. 15%-25% hardcore-Philosophie drin. Allerdings werden viele Aspekte besprochen, die spezifisch für das Klettern sind, weshalb es mich als Boulderer nur teilweise begeistert. Dennoch war es interessant zu leesen.
Ein Kapitel will ich also kurz ansprechen. In "Vom Entdecken einer Kletter-Route bis zur Rotpunkt-Begehung" von Debora Halbert geht es - wie der Untertitel besagt - um die Kultur des Kletterns als Ökonomie des Gebens. Die Autorin beschreibt den Vorgang, wie eine Kletter-Route präpariert wird und daß den Akteuren dabei zwar Kosten anfallen, die Route dann aber in der Regel der Allgemeinheit zur Verfügung steht. Die Arbeit führe also zu einer Allmende. Die Autorin argumentiert, daß es in der konventionellen ökonomischen Vorstellung das Präparieren von Routen gar nicht geben dürfte, "weil es nicht genügend ökonomischen Anreize dafür gibt" (S.201). Sie schlägt den Bogen zu Kropotkins Sozialen Anarchismus, dem zufolge - im Gegensatz zum Sozialdarwinismus - gemeinsame Arbeit und gegenseitige Hilfe dazu dienen, die Gemeinschaft zu festigen. Dabei mußte ich an einen anderen Bereich denken, nämlich open source Software-Entwicklung, wo teilweise ähnliche Muster zu finden sein dürften.
Zu guter Letzt lohnt sich ein Blick in das Verlagsprogramm. Es gibt nämlich ein weiteres Buch, das spannend klingt, und zwar Die Philosophie des Gärtnerns.
Nachtrag: Wer youtube boykottiert, der kann mir auch seinen Lieblings-vimeo-Kanal schicken.
Nachtrag (6.12.2019): Literaturquadrat
Unterdessen habe ich endlich das Buch Die Philosophie des Kletterns (Stephen E. Schmid, Peter Reichenbach; Hg.) durchgelesen, das ich vor ein paar Jahren geschenkt bekam. In der Zwischenzeit hatte ich sogar ein anderes Buch geleesen. Die deutsche Übersetzung besagten Buches finde ich gelungen. Für einen Philosophie-Band ist es sogar ganz gut lesbar. Im Vergleich zu richten Texten des Faches würde ich sagen, es stecken ca. 15%-25% hardcore-Philosophie drin. Allerdings werden viele Aspekte besprochen, die spezifisch für das Klettern sind, weshalb es mich als Boulderer nur teilweise begeistert. Dennoch war es interessant zu leesen.
Ein Kapitel will ich also kurz ansprechen. In "Vom Entdecken einer Kletter-Route bis zur Rotpunkt-Begehung" von Debora Halbert geht es - wie der Untertitel besagt - um die Kultur des Kletterns als Ökonomie des Gebens. Die Autorin beschreibt den Vorgang, wie eine Kletter-Route präpariert wird und daß den Akteuren dabei zwar Kosten anfallen, die Route dann aber in der Regel der Allgemeinheit zur Verfügung steht. Die Arbeit führe also zu einer Allmende. Die Autorin argumentiert, daß es in der konventionellen ökonomischen Vorstellung das Präparieren von Routen gar nicht geben dürfte, "weil es nicht genügend ökonomischen Anreize dafür gibt" (S.201). Sie schlägt den Bogen zu Kropotkins Sozialen Anarchismus, dem zufolge - im Gegensatz zum Sozialdarwinismus - gemeinsame Arbeit und gegenseitige Hilfe dazu dienen, die Gemeinschaft zu festigen. Dabei mußte ich an einen anderen Bereich denken, nämlich open source Software-Entwicklung, wo teilweise ähnliche Muster zu finden sein dürften.
Zu guter Letzt lohnt sich ein Blick in das Verlagsprogramm. Es gibt nämlich ein weiteres Buch, das spannend klingt, und zwar Die Philosophie des Gärtnerns.
Nachtrag: Wer youtube boykottiert, der kann mir auch seinen Lieblings-vimeo-Kanal schicken.
Nachtrag (6.12.2019): Literaturquadrat