Mittwoch, 26. Dezember 2018
Free 3 Day Trial
Ich versuche ja konsequent, einen Bezug zum vorherigen Post herzustellen. Deswegen ist es erwähnenswert, daß ich zu Weihnachten immer ein wenig gläubig werde. Auf Twitter folge ich nämlich dem BoschBot. Dort werden regelmäßig Ausschnitte des Garten der Lüste von Hieronymus Bosch gezeigt. Scheinbar verkauft jemand die Giraffe und den zweibeinigen Hund. Allerdings haben die Antinatalisten nichts mit Weihnachten zu tun. Unterdessen gibt's bei Inforadio was zum Thema Weltraum, Alpha Centauri und Außerirdische auf die Ohren. Kann es sein, daß sich die Experimente zur Messung der Gravitationwellen eigentlich kaum vom Michelson-Interferometer unterscheiden? Abschließend sei noch erwähnt, daß Ole Werbung von Miftolo's Tools bekommt (aber zu faul ist, selbst einen Post zu schreiben). Jedenfalls versprechen sie, aus anderen, thematisch ähnlichen Blogs neue Posts automatisch anzufertigen. Bleibt die Frage, was dabei herauskommt, wenn alle oder zumindest viele Blogs dieses Tool verwenden (Filterblase?).

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Samstag, 22. Dezember 2018
Relotius
Das hat jetzt weder mit Elt&Werde noch mit Tanzvabot zu tun. Aber Ihr habt sicherlich mitbekommen, daß ein Journalist des ENM Passagen seiner Artikel komplett erfand. Ich habe dazu nicht viel recherchiert und nur diesen taz-Artikel geleesen: Das Problem der Geschichten (hier ein Analyse aus Fergus Falls: Der Spiegel journalist messed with the wrong small town), den ich Euch hiermit ans Herz legen will. Mich erinnert das ein bißchen an Probleme, die auch beim wissenschaftlichen Publizieren auftreten. Die Artikel sollen nach Möglichkeit einem "narrative" folgen und werden gern mal aufgebauscht, vor allem in general-interest-Zeitschriften (siehe auch Klima-Blase).

Nachtrag: fefe verlinkt Gold spinnen (faz)

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Freitag, 21. Dezember 2018
Tanzvabot
Bekanntermaßen darf ich aus religösen Gründen nicht tanzen. In diesem Paper geht es irgendwie um Impro-Tanz: Social decision-making driven by artistic explore-exploit tension. Ich hab's natürlich nicht gelesen. Es erinnert mich aber an einen früheren Post. Kuchen bringen ist übrigens auch tabu.

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Mittwoch, 19. Dezember 2018
Divest
In meinem letzten Post schrieb ich ja über Waldinvestment. Das hat jetzt nur entfernt damit zu tun, aber einer unserer beiden neuen Direktoren erwähnt scheinbar manchmal "Earth & World", also bio-physikalisch und darüber hinaus gemeint. Ich muß dabei natürlich sofort an Elt und Werde von Helge Schneider denken.

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Montag, 17. Dezember 2018
Grüne Kohle
Die Sache mit "nachhaltigen Waldinvestments" vom letzten Post hat mich dann doch mehr interessiert, auch weil ich im Zusammengang mit ecosia eh schon in eine ähnliche Richtung recherchiert hatte.
Neben dem Interview im freitag bin ich noch auf einen Artikel im ENM gestoßen (6. Geschenkidee) und zwei Beiträge der Stiftung Warentest (1, 2). Da der zweite relativ aktuell ist, habe ich mich sogar in Unkosten gestürzt und den Testbericht für 1€ käuflich erworben.

Auch wenn man von positiven Absichten ausgehen kann, ist meine Einschätzung eher enttäuschend. Die Anbieter überzeugen weder was den Forst noch was die Geldanlage angeht. Beide, nachhaltige Waldwirtschaft und gleichzeitig hohe Rendite, sind meiner Ansicht nach eben nicht vereinbar. Außerdem glaube ich nicht, daß die Idealisten, die mit Waldinvestment angesprochen werden (sollen), das erwarten (ich vermute, dieses Klientel ist auch nicht so zahlungskräftig).
Als Idealist will ich doch gerade nicht, daß die mühsam großgezogenen Bäume gefällt werden sobald sie sich zu Geld machen lassen ("tropischer Mischwald" und "kein Kahlschlag" bleiben Versprechen, die großen Vertrauensvorschuß erfordern). Als Anleger will ich mehr Sicherheit; aufgrund der langen Laufzeiten (siehe unten) und der diversen Faktoren besteht doch ein erhebliches Risiko. Was für beide fehlt, ist Transparenz. Es scheint nämlich keine Abrechnungen und Rechenschaftsberichte zu geben (?). Man kann wohl auch nicht hinreisen und "seinen Wald" (wie er von den Anbietern suggeriert wird) ansehen.

Die Probleme des Waldinvestments veranschaulicht schön das Konzept der Nachhaltigkeit, wie es ursprünglich in der Waldwirtschaft vorgeschlagen wurde. Das Problem ist nämlich die lange Zeit, die der Wald braucht, um zu wachsen. In der Regel wird die Generation, die den Wald pflanzt, ihn nicht "ernten" können (das heißt natürlich nicht, daß er keinen Wert hat). Um aber trotzdem Investoren gewinnen zu können, versprechen die besagte Unternehmen die Rendite nach 25 Jahren oder weniger.

Wer das nötige Kleingeld hat, kann natürlich trotzdem eine Anlage machen - muß sich aber des Risikos bewußt sein, daß möglicherweise der volle Betrag verloren geht (wer weiß, ob es die Unternehmen in 25 Jahren noch gibt). Ok, wenn man das als Spende auffaßt. Mit etwas Glück kriegt man dann aber das 4-fache wieder (ohne Inflation und Kaufkraft zu berücksichtigen). Als seriöse Anbieter nennt test ForestFinance und Miller Investment. Spenden kann man übrigens bei PrimaKlima und NatureFund.

In Brasilien habe ich Eukalyptus- und Kiefern-Plantagen gesehen und kann nur sagen, daß sie im Vergleich zu der natürlichen Vegetation ganz schaurig aussehen und als Ökosystem eher einer Wüste gleichen.

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Samstag, 15. Dezember 2018
Titel
Bevor ich den roten Faden wieder aufnehme, wird es mal wieder Zeit für ein paar Links.
- grammarly.com: Dient der Grammatik-Korrektur (Englisch). Scheint kostenlos zu sein; keine Ahnung, ob man sich registrieren muß.
- The Evolution of The Great Wave off Kanazawa: selbsterklärend
- Bäume mit Stolz: Es handelt sich um ein Interview mit dem Chef von ForestFinance, in dem es um "nachhaltige Waldinvestments" geht. Paßt zu meinen jüngsten Wald- und ecosia-Posts.
- The unsustainable legacy of the Nuclear Age: selbsterklärend, die Bilder sehen gut aus, ungeleesen
- sonomotors: Solarautos
- shiftphones: das hessische Fairphone?
- The Coal Mine Next Door: The Deregulation of Mountaintop Removal: Eine Bekannte war da irgendwie beteiligt.
Alle guten Dinge sind sieben.

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Donnerstag, 13. Dezember 2018
Earle Gray
Falls Ihr noch ein Weihnachtsgeschenk sucht, dann kann ich dieses Buch empfehlen: John Earle. Micro-cosmographie Or, A Peece of the World Discovered (1628). Horstmann, der Schöpfer des Untiers, schreibt auf amazon: "Diese Charakterbilder aus dem prallen Leben des frühen 17. Jahrhunderts sind eine Wiederentdeckung vorm Herrn! Hervorragend übersetzt und aus dem vollen schöpfend kommentiert". Wem das nicht reicht, der kann sich zusätzlich A peece of the world discovered runterladen (oder gedruckt bestellen).

Nachtrag: John Earle (bishop)

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Dienstag, 11. Dezember 2018
Gilets jaunes
Die Natur hat leider nicht die Möglichkeit, zu streiken. Die gestrige Arbeitsniederlegung bei der Bahn möchte ich aber zum Anlaß nehmen, auf eine interessante Beobachtung hinzuweisen. In Frankreich sind ja zZ die sog. Gelbwesten heftig am protestieren. Die Farbe gelb war nämlich bei den Studi-Protesten gewählt worden, als Farbe der Solidarität. Allerdings glaube ich, daß es in Frankreich eher Zufall ist, weil die Warnwesten diese Farbe haben. Bleibt die Frage, wer sich da eine goldene Nase verdient. Irgendwie erinnert mich das an die Spender des Desinfektionsmittels, die plötzlich überall installiert wurden, und die Feuermelder - nur eben bottom-up. Ich habe mich da ja nicht reingeleesen, aber mir ist so als sei es bei dem letzten großen Bahn-Streik die GDL gewesen (Claus Weselsky bleibt unvergessen). Dieses mal scheint es die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zu sein. Haut rein (und kommt an)!

Nachtrag (13.12.2018): Tilly-Billy fügt zu den Feuermeldern und dem Desinfetionsmittel noch Guy Fawkes Masken hinzu.

Nachtrag2 (16.12.2018): Das mit den Westen und Masken sieht Sascha Lobo ähnlich,

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Freitag, 7. Dezember 2018
Alki
Das hat jetzt nichts mit bitcoin zu tun - nicht mal mit Computern. Aber habt Ihr Euch schon mal gefragt, warum es auf der Nordhalbkugel keine Pinguine gibt?



Die Antwort lautet: Weil sie ausgerottet wurden. Na gut, der Riesenalk war biologisch nicht direkt mit den Pinguinen verwandt (außer daß es auch Vögel waren), aber ökologisch dürften sie eine ähnliche Rolle gespielt haben. Die letzte verlässliche Sichtung erfolgte angeblich 1852. Das liest sich übrigens ganz interessant. Die Art wurde mehr und mehr abgeschlachtet. Die Tatsache, daß er selten wurde, weckte dann das Interesse der Sammler. Angeblich gibt es sogar in Gießen ein ausgestopftes Exemplar.

siehe auch: 21.12.2014

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Mittwoch, 5. Dezember 2018
dualcoin
Das gestrige Foto war nur als Auflockerung gedacht. Heute geht es nämlich inhaltlich weiter. Nachdem es einige bitcoin-Millionäre gab, hat das Thema Kryptowährung auch die letzten Winkel der Finanzwelt erreicht. Jetzt kommen immer wieder Meldungen, wie z.B. Zehn Jahre Bitcoin: Es werde Geld.

Ich hatte 2011 das erste mal bitcoins erwähnt. Wenn ich mich richtig erinnere, dann war das der Zeitpunkt zu dem ich mich das erste mal ein bißchen in die Thematik eingeleesen hatte - vielleicht war es auch die alternativlos-Folge. Damals habe ich das Konzept als Energieverschwendung und boykottierwürdig abgetan (sonst wäre ich heute vielleicht selbst Millionär). Jedenfalls hat das mal jemand Emissionsmäßig abgeschätzt: Kryptogeld als CO2-Treiber - mit verheerender Bilanz.

Im Folgenden will ich also (reichlich spät) ein paar Gedanken zum Thema festhalten. Korrigiert bzw. ergänzt mich bitte, falls nötig.
- Grundsätzlich finde ich die Idee einer virtuellen Währung spannend, weil sie über das Internet den konventionellen Geldverkehr umgeht und zwar weltweit. Dadurch hat es etwas (positiv) Anarchistisches, weil man Banken und ähnliche Gängster nicht mehr braucht (das stimmt nur halb, schließlich will man irgendwie bitcoins und "echtes Geld" umtauschen). Leider hat das auch den Nachteil, daß es mißbraucht werden kann, wie z.B. im darknet oder für Erpressungstrojaner.
- Die Kryptowährungen beruhen auf sogenannten Blockchains. Das ist ein Thema für sich, deswegen nur kurz mein Verständnis. Blockchain ist ein Buchhaltungssystem, das die Information darüber enthält, wer was besitzt. Allerdings speichern alle Teilnehmer alles. Sollte es zu Diskrepanzen kommen, dann wirken Mechanismen (Mehrheitsentscheid) zur Lösung, was auch schon mißbraucht wurde. Aufgrund der maximalen Redundanz erfordert das System große Mengen an Resourcen (d.h. Speicher, Datenaustausch). Die Technik an sich ist interessant, aber leider gehört blockchain zu den verbrauchten Buzzwords (so ähnlich wie zB Adaptation).
- Zumindest beim bitcoin gibt es zusätzlich das Schürfen (mining). Dabei geht es darum, bitcoins zu suchen, die kryptographisch versteckt sind. Ich stelle mir das so ähnlich wie Primzahlen finden vor - nur sinnloser. Es ist einfach nur Rechenaufwand. So wie ich es verstanden habe, sind die bitcoins endlich, d.h. irgendwann müßten alle gefunden worden sein.
- Bitcoins kann man nicht essen. Ihr Wert kommt nur dadurch zustande, daß jemand denkt, es lohnt sich, sie zu kaufen. Es handelt sich nur um Information (elektronischen Geldverkehr konsequent weitergedacht).

Nachtrag (13.12.2018): Hier ist eine Gegenposition zum Thema. Ich habs natürlich nicht geleesen und bleibe dabei, daß bitcoin oÄ sehr resourcenintensiv sind. Selbst bei einer Durchdringung von Erneuerbaren Energiequellen muß man sparsam sein, zB wenn man die Landschaft nicht komplett mit Windrädern zupflastern will.

Nachtrag2 (13.12.2018): sozusagen das Gegenteil von Sustainable Programming – Softwarecode ohne Stromfresser

Nachtrag3 (12.1.2019): Wie viele Bitcoins gibt es eigentlich? und Mutmaßlich 51-Prozent-Attacke gegen Ethereum classic

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Montag, 3. Dezember 2018
gelbes Wetter


So sah es vor ein paar Wochen auf dem T-Berg aus. Zum Glück hatte ich meine rosa Kamera dabei. Unterdessen hat Ole mal wieder einen Beitrag gepostet (Monash kannte ich noch gar nicht, Silke Bischoff natürlich schon).

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Samstag, 1. Dezember 2018
No read till ...
Ob Helmut Kohl immer brav seine Steuererklärung eingereicht hat, weiß ich nicht. Daß da ein krummes Ding in Sachen Parteispende lief (aka Ehrenwort) ist allgemein bekannt. Jetzt ist sein Kumpel Bush Senior verstorben. Ich war ja schon immer ein großer Fan, postete vor Jahren ein Foto von den beiden und habe sogar mal das Bush-Anwesen in Maine aufgesucht (schöne Hütte). Ein anderer Celebrity, der schon vor mehreren Jahren verstarb, ist Adam Yauch, einer der Beastie Boys. Seine ehemaligen Kollegen haben ein Buch geschrieben, das passend zum Weihnachtsgeschäft erschienen ist. Da es sich sicherlich gut zu Hepatitis Bathtub gesellt, würde es mich durchaus interessieren. Allerdings wird es auf amazon als Bestseller No.1 geführt (vor Ed Sheeran, Beatles, etc.), so daß es mir zu mainstreamig sein dürfte. Ich weiß ja nicht, wie man es nennt, aber das Band-schreibt-Biographie ist ein interessantes und unterhaltsames Genre.

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Freitag, 30. November 2018
Steuerklassenpanik
Mein letzter Post war natürlich nicht ganz ernst gemeint. Die Steuererklärung ist dagegen schon eine ernste Sache. Ich war nämlich heute morgen beim Finanzamt, um meine Steuerklasse zu ändern. Jedenfalls mußte ich feststellen, daß die U6 brechend voll wird. Da hilft es auch nicht, auf die nächste zu warten; die ist nämlich genauso voll. Passanten meinten, das wäre jeden Tag so. Ihr kennt vielleicht die Bilder aus Japan. So ähnlich sah das aus, nur daß von außen niemand gedrückt hat. Sollte es also das Ziel sein, Menschen zu motivieren, weniger Auto zu fahren, dann würden sich solche Stellen zum Ansetzen anmieten. Mir ist auch aufgefallen, daß in der Friedrichsstraße (U) alles zu eng ist (Bahnsteig, Treppen, etc.). Da gibt es noch viel zu tun.

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Donnerstag, 29. November 2018
Fünfwürstchengriff
Wie viele Finger braucht man eigentlich, um Gitarre zu spielen? Angeblich ist nämlich die durchschnittliche Zahl männlicher Finger leicht gesunken. Meiner Ansicht nach gibt es zwei entgegengesetzt wirkende Prozesse. Einerseits führt Polydaktylie zu einer größeren durchschnittlichen Zahl, andererseits führen Unfälle, bei denen Finger abgetrennt werden, zu einer kleineren Zahl an Fingern. Ob es Korrelationen mit dem Geschlecht des Trägers gibt, kann ich nicht einschätzen.

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