Dienstag, 12. Februar 2019
Der Steppenwolf kann mich mal
Inzwischen habe ich die Biographie über Feodor Lynen zu Ende gelesen. Ich finde, die Autorin, Heike Will, hat das echt gut gemacht. Obwohl ich mit Biochemie nichts am Hut habe, ließ es sich angenehm lesen. Gut, die fachlichen Passagen sind etwas anstrengend, waren aber wohl nötig für das Fachpublikum. Allerdings will ich hier gar nicht viel über das Buch selbst sagen.

Interessant finde ich, daß es damals - es war ja quasi die Geburtsstunde der Biochemie - noch richtig was zu entdecken gab. Ich habe Zweifel, wie zielführend manche unserer Arbeiten sind (und damit meine ich nicht nur die Klimablase).
Gleichzeitig frage ich mich, was für eine Art Wissenschaftler Lynen war. Wenn ich das mal mit heutigen, erfolgreichen Kollegen vergleiche (ich will niemanden beim Namen nennen), dann finde ich daß sie ihre Ergebnisse einfach nur gut verkaufen. Das ist ein komplexes Thema, das einen eigenen Post verdienen würde. Jedenfalls liest sich die Biographie nicht so, sondern ich hatte eher den Eindruck, daß er und sein Arbeitskreis tatsächlich bedeutsame Entdeckungen gemacht haben (Stoffwechsel-"Kreisläufe" etc.). Vielleicht lag das aber auch einfach an dem Gegenstand der Forschung (siehe oben). Das führt wiederum zur Frage, welches die heutigen neuen Felder sind, wo man noch echte Entdeckungen machen kann.

Nachtrag (6.12.2019): Literaturquadrat

... link