Dienstag, 20. Juni 2023
Ventil
ich zitiere mal den Ventil Verlag auf fb (copy/paste):

…apropos Rammstein. Schon vor über 20 Jahren hat Martin Büsser über die Band geschrieben:
»Es macht wenig Sinn, explizit rechte Inhalte aus Texten von Bands wie Rammstein lesen zu wollen; Reaktionäres und Faschistisches drückt sich bei ihnen vielmehr auf der Ebene neuer Körperbilder aus, wo Männlichkeit und athletische Körper als Wert im Sinne des ›Survival of the Fittest‹ heroisiert werden – Rammstein im Interview mit dem Veranstaltungsmagazin Concert: ›Wir sind ’ne Rotte. Ein Rudel, wo sich die, die am lautesten bellen, durchsetzen.› Entsprechend auf Unterdrückung und Gehorsam angelegt ist auch das Frauenbild, das Rammstein präsentieren, nachzuhören auf ›Rein raus‹, einem Song ihres jüngsten Albums ›Mutter‹: ›Ich bin der Reiter / du bist das Ross / ich steige auf / Wir reiten los / Du stöhnst, / ich sag dir vor / Ein Elefant im Nadelör / Rein raus (…) / Der Ritt war kurz / Es tut mir leid / Ich steige ab hab keine Zeit / Muss jetzt zu den andern Pferden / Wollen auch geritten werden‹.
Die »Neue deutsche Härte« spielt in mehrfacher Hinsicht mit dem Feuer und versucht zugleich, sich jeglicher politischer Verantwortung zu entziehen. In einem Interview mit Visions äußerten sich Rammstein: »Motor (die Plattenfirma, d.V.) verlangte ganz am Anfang mal, dass wir wie die Krupps ein durchgestrichenes Hakenkreuz mit Papierkorb auf unsere Platten malen, denn EBM galt als rechts. Aber so sind wir nicht. Warum sollten wir uns im Vorfeld für etwas entschuldigen, was mit uns gar nichts zu tun hat?« Diese Äußerung ist lachhaft: Wenn eine Band mit rechter Ästhetik assoziiert wird, dann nicht Die Krupps, sondern Rammstein. Es passt jedoch zum neu erstarkten Nationalismus, Feuer, Muskeln und Trommelwirbel so zu betrachten, als ließe sich diese Ästhetik völlig von den mit ihr verbundenen politischen Traditionen und Ritualen loskoppeln.«

Zu meiner Schande hatte ich die Band tatsächlich schon mal verlinkt.

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