Samstag, 15. August 2015
Pullern im Gehn
In einem anderen Anflug von Wahnsinn habe ich die Sommertage genutzt, um mal wieder ein Buch zu leesen – auf Markus' Empfehlung hin. Es heißt "Pullern im Stehn" von Fil.

Wie der Name erahnen läßt, handelt sich um Trash, was aber den Vorteil hat, daß ein Legasteniker wie ich es in vertretbarer Zeit lesen kann. Mit Trash habe ich schon gewisse Erfahrung, z.B. las ich fünf Bücher von Helge Schneider, darunter sein Meisterwerk "Zieh Dich aus, Du alte Hippe".

Fils Buch reiht sich aber eher ein in die Serie autobiographischer Titel, die in den letzten Jahren erschienen sind, etwa von Heinz Strunk oder Rocko Schamoni. Auch wenn ich ersteren nicht gelesen habe und zweiteren nur als Hörbuch, so glaube ich doch, daß sie eine selbstironische Aufbereitung ihres Erwachsenwerdens gemein haben. Das wiederum führt mich zur Frage, ob diese Art von "Literatur" ein eigenes (Sub-)Genre darstellt und wenn ja, wie es heißt.

Fil verwendet eine ganz charmante Art der Selbstironie und darüber vergißt man faßt wie extrem schwer er sich in seiner Pubertät getan hat. Im Gegensatz zu Rocko Schamoni, der sich in "Dorfpunks" hauptsächlich über sein eigenes Bestreben danach, cool zu sein, lustig macht, geht es bei Fil irgendwie um seine eigenen Dummheiten, die er gar nicht zu rechtfertigen versucht.

Insgesamt ist meine Bilanz über Fils „Pullern im Stehn“ also eher positiv. Allerdings hat mir ca. das zweite Drittel nicht mehr so gut gefallen. Als er auf das Schiff kommt, läßt es irgendwie nach. Vor allem hat mich gestört, daß es ab da praktisch nur noch um seinen Schwanz geht. Fil selbst sieht das wahrscheinlich anders – für ihn war das bestimmt eine wichtige Erfahrung und er hat sich wohl besonders viel Mühe mit dieser Stelle gegeben. Bei mir hat es jedoch nicht funktioniert. Außerdem wirken die allerletzten Kapitel lustlos. Man hat das Gefühl, die Luft ist raus.

Für die Kenner von Didi&Stulle vielleicht noch ein Kommentar. Während sich Fil in der Geschichte mit der Chefredakteurin als dick darstellt – ihr erinnert Euch, er saß nackt in einer Pappkiste – beschreibt er sich in dem Buch als groß, schlank und ungelenk.

Nachtrag: morgenpost

Nachtrag2: "das ist alles echt, ich habe nur Sachen weggelassen"

Nachtrag (6.12.2019): Literaturquadrat

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Sau
Ihr lest ja auch alle fleißig Kais Blog, dann habt Ihr bestimmt dieses Foto gesehen - kraß.

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mein Gesichtsausdruck zum Thema Griechenlandkrise

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