Donnerstag, 13. Dezember 2018
Earle Gray
diegolego, 08:35h
Falls Ihr noch ein Weihnachtsgeschenk sucht, dann kann ich dieses Buch empfehlen: John Earle. Micro-cosmographie Or, A Peece of the World Discovered (1628). Horstmann, der Schöpfer des Untiers, schreibt auf amazon: "Diese Charakterbilder aus dem prallen Leben des frühen 17. Jahrhunderts sind eine Wiederentdeckung vorm Herrn! Hervorragend übersetzt und aus dem vollen schöpfend kommentiert". Wem das nicht reicht, der kann sich zusätzlich A peece of the world discovered runterladen (oder gedruckt bestellen).
Nachtrag: John Earle (bishop)
Nachtrag: John Earle (bishop)
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Dienstag, 11. Dezember 2018
Gilets jaunes
diegolego, 08:29h
Die Natur hat leider nicht die Möglichkeit, zu streiken. Die gestrige Arbeitsniederlegung bei der Bahn möchte ich aber zum Anlaß nehmen, auf eine interessante Beobachtung hinzuweisen. In Frankreich sind ja zZ die sog. Gelbwesten heftig am protestieren. Die Farbe gelb war nämlich bei den Studi-Protesten gewählt worden, als Farbe der Solidarität. Allerdings glaube ich, daß es in Frankreich eher Zufall ist, weil die Warnwesten diese Farbe haben. Bleibt die Frage, wer sich da eine goldene Nase verdient. Irgendwie erinnert mich das an die Spender des Desinfektionsmittels, die plötzlich überall installiert wurden, und die Feuermelder - nur eben bottom-up. Ich habe mich da ja nicht reingeleesen, aber mir ist so als sei es bei dem letzten großen Bahn-Streik die GDL gewesen (Claus Weselsky bleibt unvergessen). Dieses mal scheint es die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zu sein. Haut rein (und kommt an)!
Nachtrag (13.12.2018): Tilly-Billy fügt zu den Feuermeldern und dem Desinfetionsmittel noch Guy Fawkes Masken hinzu.
Nachtrag2 (16.12.2018): Das mit den Westen und Masken sieht Sascha Lobo ähnlich,
Nachtrag (13.12.2018): Tilly-Billy fügt zu den Feuermeldern und dem Desinfetionsmittel noch Guy Fawkes Masken hinzu.
Nachtrag2 (16.12.2018): Das mit den Westen und Masken sieht Sascha Lobo ähnlich,
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Freitag, 7. Dezember 2018
Alki
diegolego, 13:00h
Das hat jetzt nichts mit bitcoin zu tun - nicht mal mit Computern. Aber habt Ihr Euch schon mal gefragt, warum es auf der Nordhalbkugel keine Pinguine gibt?

Die Antwort lautet: Weil sie ausgerottet wurden. Na gut, der Riesenalk war biologisch nicht direkt mit den Pinguinen verwandt (außer daß es auch Vögel waren), aber ökologisch dürften sie eine ähnliche Rolle gespielt haben. Die letzte verlässliche Sichtung erfolgte angeblich 1852. Das liest sich übrigens ganz interessant. Die Art wurde mehr und mehr abgeschlachtet. Die Tatsache, daß er selten wurde, weckte dann das Interesse der Sammler. Angeblich gibt es sogar in Gießen ein ausgestopftes Exemplar.
siehe auch: 21.12.2014

Die Antwort lautet: Weil sie ausgerottet wurden. Na gut, der Riesenalk war biologisch nicht direkt mit den Pinguinen verwandt (außer daß es auch Vögel waren), aber ökologisch dürften sie eine ähnliche Rolle gespielt haben. Die letzte verlässliche Sichtung erfolgte angeblich 1852. Das liest sich übrigens ganz interessant. Die Art wurde mehr und mehr abgeschlachtet. Die Tatsache, daß er selten wurde, weckte dann das Interesse der Sammler. Angeblich gibt es sogar in Gießen ein ausgestopftes Exemplar.
siehe auch: 21.12.2014
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Mittwoch, 5. Dezember 2018
dualcoin
diegolego, 19:24h
Das gestrige Foto war nur als Auflockerung gedacht. Heute geht es nämlich inhaltlich weiter. Nachdem es einige bitcoin-Millionäre gab, hat das Thema Kryptowährung auch die letzten Winkel der Finanzwelt erreicht. Jetzt kommen immer wieder Meldungen, wie z.B. Zehn Jahre Bitcoin: Es werde Geld.
Ich hatte 2011 das erste mal bitcoins erwähnt. Wenn ich mich richtig erinnere, dann war das der Zeitpunkt zu dem ich mich das erste mal ein bißchen in die Thematik eingeleesen hatte - vielleicht war es auch die alternativlos-Folge. Damals habe ich das Konzept als Energieverschwendung und boykottierwürdig abgetan (sonst wäre ich heute vielleicht selbst Millionär). Jedenfalls hat das mal jemand Emissionsmäßig abgeschätzt: Kryptogeld als CO2-Treiber - mit verheerender Bilanz.
Im Folgenden will ich also (reichlich spät) ein paar Gedanken zum Thema festhalten. Korrigiert bzw. ergänzt mich bitte, falls nötig.
- Grundsätzlich finde ich die Idee einer virtuellen Währung spannend, weil sie über das Internet den konventionellen Geldverkehr umgeht und zwar weltweit. Dadurch hat es etwas (positiv) Anarchistisches, weil man Banken und ähnliche Gängster nicht mehr braucht (das stimmt nur halb, schließlich will man irgendwie bitcoins und "echtes Geld" umtauschen). Leider hat das auch den Nachteil, daß es mißbraucht werden kann, wie z.B. im darknet oder für Erpressungstrojaner.
- Die Kryptowährungen beruhen auf sogenannten Blockchains. Das ist ein Thema für sich, deswegen nur kurz mein Verständnis. Blockchain ist ein Buchhaltungssystem, das die Information darüber enthält, wer was besitzt. Allerdings speichern alle Teilnehmer alles. Sollte es zu Diskrepanzen kommen, dann wirken Mechanismen (Mehrheitsentscheid) zur Lösung, was auch schon mißbraucht wurde. Aufgrund der maximalen Redundanz erfordert das System große Mengen an Resourcen (d.h. Speicher, Datenaustausch). Die Technik an sich ist interessant, aber leider gehört blockchain zu den verbrauchten Buzzwords (so ähnlich wie zB Adaptation).
- Zumindest beim bitcoin gibt es zusätzlich das Schürfen (mining). Dabei geht es darum, bitcoins zu suchen, die kryptographisch versteckt sind. Ich stelle mir das so ähnlich wie Primzahlen finden vor - nur sinnloser. Es ist einfach nur Rechenaufwand. So wie ich es verstanden habe, sind die bitcoins endlich, d.h. irgendwann müßten alle gefunden worden sein.
- Bitcoins kann man nicht essen. Ihr Wert kommt nur dadurch zustande, daß jemand denkt, es lohnt sich, sie zu kaufen. Es handelt sich nur um Information (elektronischen Geldverkehr konsequent weitergedacht).
Nachtrag (13.12.2018): Hier ist eine Gegenposition zum Thema. Ich habs natürlich nicht geleesen und bleibe dabei, daß bitcoin oÄ sehr resourcenintensiv sind. Selbst bei einer Durchdringung von Erneuerbaren Energiequellen muß man sparsam sein, zB wenn man die Landschaft nicht komplett mit Windrädern zupflastern will.
Nachtrag2 (13.12.2018): sozusagen das Gegenteil von Sustainable Programming – Softwarecode ohne Stromfresser
Nachtrag3 (12.1.2019): Wie viele Bitcoins gibt es eigentlich? und Mutmaßlich 51-Prozent-Attacke gegen Ethereum classic
Ich hatte 2011 das erste mal bitcoins erwähnt. Wenn ich mich richtig erinnere, dann war das der Zeitpunkt zu dem ich mich das erste mal ein bißchen in die Thematik eingeleesen hatte - vielleicht war es auch die alternativlos-Folge. Damals habe ich das Konzept als Energieverschwendung und boykottierwürdig abgetan (sonst wäre ich heute vielleicht selbst Millionär). Jedenfalls hat das mal jemand Emissionsmäßig abgeschätzt: Kryptogeld als CO2-Treiber - mit verheerender Bilanz.
Im Folgenden will ich also (reichlich spät) ein paar Gedanken zum Thema festhalten. Korrigiert bzw. ergänzt mich bitte, falls nötig.
- Grundsätzlich finde ich die Idee einer virtuellen Währung spannend, weil sie über das Internet den konventionellen Geldverkehr umgeht und zwar weltweit. Dadurch hat es etwas (positiv) Anarchistisches, weil man Banken und ähnliche Gängster nicht mehr braucht (das stimmt nur halb, schließlich will man irgendwie bitcoins und "echtes Geld" umtauschen). Leider hat das auch den Nachteil, daß es mißbraucht werden kann, wie z.B. im darknet oder für Erpressungstrojaner.
- Die Kryptowährungen beruhen auf sogenannten Blockchains. Das ist ein Thema für sich, deswegen nur kurz mein Verständnis. Blockchain ist ein Buchhaltungssystem, das die Information darüber enthält, wer was besitzt. Allerdings speichern alle Teilnehmer alles. Sollte es zu Diskrepanzen kommen, dann wirken Mechanismen (Mehrheitsentscheid) zur Lösung, was auch schon mißbraucht wurde. Aufgrund der maximalen Redundanz erfordert das System große Mengen an Resourcen (d.h. Speicher, Datenaustausch). Die Technik an sich ist interessant, aber leider gehört blockchain zu den verbrauchten Buzzwords (so ähnlich wie zB Adaptation).
- Zumindest beim bitcoin gibt es zusätzlich das Schürfen (mining). Dabei geht es darum, bitcoins zu suchen, die kryptographisch versteckt sind. Ich stelle mir das so ähnlich wie Primzahlen finden vor - nur sinnloser. Es ist einfach nur Rechenaufwand. So wie ich es verstanden habe, sind die bitcoins endlich, d.h. irgendwann müßten alle gefunden worden sein.
- Bitcoins kann man nicht essen. Ihr Wert kommt nur dadurch zustande, daß jemand denkt, es lohnt sich, sie zu kaufen. Es handelt sich nur um Information (elektronischen Geldverkehr konsequent weitergedacht).
Nachtrag (13.12.2018): Hier ist eine Gegenposition zum Thema. Ich habs natürlich nicht geleesen und bleibe dabei, daß bitcoin oÄ sehr resourcenintensiv sind. Selbst bei einer Durchdringung von Erneuerbaren Energiequellen muß man sparsam sein, zB wenn man die Landschaft nicht komplett mit Windrädern zupflastern will.
Nachtrag2 (13.12.2018): sozusagen das Gegenteil von Sustainable Programming – Softwarecode ohne Stromfresser
Nachtrag3 (12.1.2019): Wie viele Bitcoins gibt es eigentlich? und Mutmaßlich 51-Prozent-Attacke gegen Ethereum classic
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Montag, 3. Dezember 2018
gelbes Wetter
diegolego, 10:43h

So sah es vor ein paar Wochen auf dem T-Berg aus. Zum Glück hatte ich meine rosa Kamera dabei. Unterdessen hat Ole mal wieder einen Beitrag gepostet (Monash kannte ich noch gar nicht, Silke Bischoff natürlich schon).
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Samstag, 1. Dezember 2018
No read till ...
diegolego, 17:37h
Ob Helmut Kohl immer brav seine Steuererklärung eingereicht hat, weiß ich nicht. Daß da ein krummes Ding in Sachen Parteispende lief (aka Ehrenwort) ist allgemein bekannt. Jetzt ist sein Kumpel Bush Senior verstorben. Ich war ja schon immer ein großer Fan, postete vor Jahren ein Foto von den beiden und habe sogar mal das Bush-Anwesen in Maine aufgesucht (schöne Hütte). Ein anderer Celebrity, der schon vor mehreren Jahren verstarb, ist Adam Yauch, einer der Beastie Boys. Seine ehemaligen Kollegen haben ein Buch geschrieben, das passend zum Weihnachtsgeschäft erschienen ist. Da es sich sicherlich gut zu Hepatitis Bathtub gesellt, würde es mich durchaus interessieren. Allerdings wird es auf amazon als Bestseller No.1 geführt (vor Ed Sheeran, Beatles, etc.), so daß es mir zu mainstreamig sein dürfte. Ich weiß ja nicht, wie man es nennt, aber das Band-schreibt-Biographie ist ein interessantes und unterhaltsames Genre.
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Freitag, 30. November 2018
Steuerklassenpanik
diegolego, 13:14h
Mein letzter Post war natürlich nicht ganz ernst gemeint. Die Steuererklärung ist dagegen schon eine ernste Sache. Ich war nämlich heute morgen beim Finanzamt, um meine Steuerklasse zu ändern. Jedenfalls mußte ich feststellen, daß die U6 brechend voll wird. Da hilft es auch nicht, auf die nächste zu warten; die ist nämlich genauso voll. Passanten meinten, das wäre jeden Tag so. Ihr kennt vielleicht die Bilder aus Japan. So ähnlich sah das aus, nur daß von außen niemand gedrückt hat. Sollte es also das Ziel sein, Menschen zu motivieren, weniger Auto zu fahren, dann würden sich solche Stellen zum Ansetzen anmieten. Mir ist auch aufgefallen, daß in der Friedrichsstraße (U) alles zu eng ist (Bahnsteig, Treppen, etc.). Da gibt es noch viel zu tun.
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Donnerstag, 29. November 2018
Fünfwürstchengriff
diegolego, 23:51h
Wie viele Finger braucht man eigentlich, um Gitarre zu spielen? Angeblich ist nämlich die durchschnittliche Zahl männlicher Finger leicht gesunken. Meiner Ansicht nach gibt es zwei entgegengesetzt wirkende Prozesse. Einerseits führt Polydaktylie zu einer größeren durchschnittlichen Zahl, andererseits führen Unfälle, bei denen Finger abgetrennt werden, zu einer kleineren Zahl an Fingern. Ob es Korrelationen mit dem Geschlecht des Trägers gibt, kann ich nicht einschätzen.
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Dienstag, 27. November 2018
Post von morgen
diegolego, 21:41h
Ihr habt sicherlich schon mal von Nietzsche gehört. Er ist ja als Philosoph bekannt geworden. Wer ihn prominent zitiert, sind Pyogenesis. Beim sinnlos youtube-Gucken bin ich wieder mal auf ihre Videos gestoßen. Sie hauen zZ ihr Merch raus. Dh man kann T-Shirts, Hoodies, etc. für wenig Geld erwerben (interessanterweise sind die aufwändigen Drucke billiger als die einfachen). Auch bei den Platten gibt's tolle Schnäppchen.
Unterdessen frage ich mich, wann wir mit dem dritten Album des Trilogy Cycle rechnen können (heiß ersehnt). Offensichtlich hat Gizz Butt die Band verlassen - vielleicht spielt er wieder bei The Prodigy. Während Pyogenesis durch Rußland touren, ist unklar, wann sie wieder in Berlin auftreten (Давай!) - spielt aber auch keine Rolle, es kommt ja doch wieder keiner mit.
Nachtrag (30.11.2018): special offers
Unterdessen frage ich mich, wann wir mit dem dritten Album des Trilogy Cycle rechnen können (heiß ersehnt). Offensichtlich hat Gizz Butt die Band verlassen - vielleicht spielt er wieder bei The Prodigy. Während Pyogenesis durch Rußland touren, ist unklar, wann sie wieder in Berlin auftreten (Давай!) - spielt aber auch keine Rolle, es kommt ja doch wieder keiner mit.
Nachtrag (30.11.2018): special offers
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Kropotkin
diegolego, 07:59h
Wer will kann mir seinen Lieblings-youtube-Kanal schicken, und ich füge ihn ggf hinzu (damit wir mal aus unseren Filterblasen rausgucken können).
Unterdessen habe ich endlich das Buch Die Philosophie des Kletterns (Stephen E. Schmid, Peter Reichenbach; Hg.) durchgelesen, das ich vor ein paar Jahren geschenkt bekam. In der Zwischenzeit hatte ich sogar ein anderes Buch geleesen. Die deutsche Übersetzung besagten Buches finde ich gelungen. Für einen Philosophie-Band ist es sogar ganz gut lesbar. Im Vergleich zu richten Texten des Faches würde ich sagen, es stecken ca. 15%-25% hardcore-Philosophie drin. Allerdings werden viele Aspekte besprochen, die spezifisch für das Klettern sind, weshalb es mich als Boulderer nur teilweise begeistert. Dennoch war es interessant zu leesen.
Ein Kapitel will ich also kurz ansprechen. In "Vom Entdecken einer Kletter-Route bis zur Rotpunkt-Begehung" von Debora Halbert geht es - wie der Untertitel besagt - um die Kultur des Kletterns als Ökonomie des Gebens. Die Autorin beschreibt den Vorgang, wie eine Kletter-Route präpariert wird und daß den Akteuren dabei zwar Kosten anfallen, die Route dann aber in der Regel der Allgemeinheit zur Verfügung steht. Die Arbeit führe also zu einer Allmende. Die Autorin argumentiert, daß es in der konventionellen ökonomischen Vorstellung das Präparieren von Routen gar nicht geben dürfte, "weil es nicht genügend ökonomischen Anreize dafür gibt" (S.201). Sie schlägt den Bogen zu Kropotkins Sozialen Anarchismus, dem zufolge - im Gegensatz zum Sozialdarwinismus - gemeinsame Arbeit und gegenseitige Hilfe dazu dienen, die Gemeinschaft zu festigen. Dabei mußte ich an einen anderen Bereich denken, nämlich open source Software-Entwicklung, wo teilweise ähnliche Muster zu finden sein dürften.
Zu guter Letzt lohnt sich ein Blick in das Verlagsprogramm. Es gibt nämlich ein weiteres Buch, das spannend klingt, und zwar Die Philosophie des Gärtnerns.
Nachtrag: Wer youtube boykottiert, der kann mir auch seinen Lieblings-vimeo-Kanal schicken.
Nachtrag (6.12.2019): Literaturquadrat
Unterdessen habe ich endlich das Buch Die Philosophie des Kletterns (Stephen E. Schmid, Peter Reichenbach; Hg.) durchgelesen, das ich vor ein paar Jahren geschenkt bekam. In der Zwischenzeit hatte ich sogar ein anderes Buch geleesen. Die deutsche Übersetzung besagten Buches finde ich gelungen. Für einen Philosophie-Band ist es sogar ganz gut lesbar. Im Vergleich zu richten Texten des Faches würde ich sagen, es stecken ca. 15%-25% hardcore-Philosophie drin. Allerdings werden viele Aspekte besprochen, die spezifisch für das Klettern sind, weshalb es mich als Boulderer nur teilweise begeistert. Dennoch war es interessant zu leesen.
Ein Kapitel will ich also kurz ansprechen. In "Vom Entdecken einer Kletter-Route bis zur Rotpunkt-Begehung" von Debora Halbert geht es - wie der Untertitel besagt - um die Kultur des Kletterns als Ökonomie des Gebens. Die Autorin beschreibt den Vorgang, wie eine Kletter-Route präpariert wird und daß den Akteuren dabei zwar Kosten anfallen, die Route dann aber in der Regel der Allgemeinheit zur Verfügung steht. Die Arbeit führe also zu einer Allmende. Die Autorin argumentiert, daß es in der konventionellen ökonomischen Vorstellung das Präparieren von Routen gar nicht geben dürfte, "weil es nicht genügend ökonomischen Anreize dafür gibt" (S.201). Sie schlägt den Bogen zu Kropotkins Sozialen Anarchismus, dem zufolge - im Gegensatz zum Sozialdarwinismus - gemeinsame Arbeit und gegenseitige Hilfe dazu dienen, die Gemeinschaft zu festigen. Dabei mußte ich an einen anderen Bereich denken, nämlich open source Software-Entwicklung, wo teilweise ähnliche Muster zu finden sein dürften.
Zu guter Letzt lohnt sich ein Blick in das Verlagsprogramm. Es gibt nämlich ein weiteres Buch, das spannend klingt, und zwar Die Philosophie des Gärtnerns.
Nachtrag: Wer youtube boykottiert, der kann mir auch seinen Lieblings-vimeo-Kanal schicken.
Nachtrag (6.12.2019): Literaturquadrat
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