Dienstag, 12. Oktober 2021
Fahrradkette
Manchmal bin ich froh, daß ich nicht jünger bin. Wäre ich nur ein paar Jahre später geboren worden, dann wäre ich heute wohl von Kopf bis Fuß tätowiert und ein Smartphone-Junkie. Versteht Ihr was ich meine?
Unterdessen gucken die jungen Leute im Zug Squid Game - die Optik erinnert mich an THX 1138.

Nachtrag: Tobi meint, Battle Royal aus Japan dient wohl als Inspiration für diese Art von Filmen und Serien.

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Montag, 11. Oktober 2021
Lilien
Inzwischen bin ich mit dem Buch Der Baron, die Juden und die Nazis von Jutta Ditfurth durch. Es stehen viele interessante Sachen drin, von denen ich nur einen Bruchteil behalten kann. Im Prinzip dreht sich das Buch darum, daß viele Adelige Antisemiten waren und eine wichtige Rolle im Nationalsozialismus spielten. Die Autorin legt auch dar, wie sehr Juden bereits am Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts diskriminiert wurden. Selbst in relativ guten Zeiten durften sie z.B. keine Richter werden, während das im Europäischem Ausland möglich war. Weite Teile des Buches handeln von Börris von Münchhausen, einen Uronkel(?) der Autorin. Er war relativ bekannt, weshalb sie wohl viel Material über ihn finden konnte. Er schrieb Balladen und war sonst eine durchaus kontroverse Figur.

Das Buch liest sich gut, ist aber mit fast 400 Seite ein ziemlicher Wälzer. Allerdings enthalten die letzten 80 Seiten 850 Fußnoten, die ich nicht gelesen habe.

Jutta Ditfurth selbst hat ihr Adelsprädikat abgelegt. Als Grünen-Politikerin erlangte sie einen gewissen Bekanntheitsgrad, war aber zu links und ist irgendwann ausgetreten.

Es handelt sich wieder nicht um Literatur im eigentlichen Sinne. Trotzdem, Hashtag: Literaturquadrat.

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Freitag, 8. Oktober 2021
Fleisch
Gestern aß ich in der Kantine grüne Bohnen und Pommes. Klingt kraß, war aber ok. Ich schreibe das, weil es eigentlich ein Schweine-Steak dazu gab, das ich abbestellt hatte. Der Clou: Das Essen kostet ursprünglich 5,50Euri und ohne Fleisch habe ich es für 4,20Euri bekommen. Dh das Schnitzel macht einen Unterschied von nur 1,30Euri - was ich zu billig finde.

Nachtrag (8.10.2021): Ich war wieder etwas schreibfaul. Was ich meine ist, daß entweder Fleisch subventioniert wird oder Beilagen sanktioniert werden.

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Dienstag, 5. Oktober 2021
Physik
Wie Ihr sicherlich mitbekommen habt, wurde heute der Nobelpreis im Bereich Physik vergeben. In den deutschen Medien wird hauptsächlich Klaus Hasselmann genannt, einerseits weil er deutscher ist, andererseits weil Klimawissenschaftler. Er teilt sich den Preis mit zwei weiteren Kollegen, Syukuro Manabe und Giorgio Parisi. Der eigentlich Star ist letzter (deswegen der Link). Zumindest war/ist er (im weiterem Sinne) in meinem Bereich tätig. Die Kardar-Parisi-Zhang-Gleichung findet auch bei Städten Anwendung.

Hasselmann kenne ich von der einen oder anderen Veranstaltung in unserem Haus. Parisi bin ich 2003 bei einer Summer School in Varenna am Comer See begegnet. Er hat mich schwer beeindruckt, wie er neben einem Tageslichtprojektor saß und sehr unverständlich versucht hat, irgendwas zu erklären.

Nachtrag (6.10.2021): Man sollte vielleicht noch erwähnen, daß Parisi die Hälfte des Preises bekommt und die anderen beiden teilen sich die andere Hälfte.
Außerdem dürften nun die Chancen für unseren ehemaligen Direktor gänzlich geschrumpft sein.

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Montag, 4. Oktober 2021
Dichter & Denker
Mein subjektiver Eindruck ist, daß die Bibliotheken in den USA wesentlich besser ausgestattet sind. Hier werden Bücher entweder aussortiert oder gar nicht erst angeschafft. Sucht man ein Buch, dann kommt es nicht selten per Fernleihe. Augenscheinlich mag der Grund ein Sparzwang sein, die Fernleihe kostet aber auch, dh entweder die Privatperson oder der Fachbereich bezahlt dafür. Folglich werden die Kosten nur verlagert mit dem Nebeneffekts eines komplizierten Apparats der die Bücher durch die Gegend schickt. Man müßte das mal durchrechnen - ich könnte mir vorstellen, daß unser System in Summe teurer ist. Für die einzelnen Bibliotheken ist es vielleicht günstiger. Ist das ein Problem für Spieltheorie?

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Sonntag, 3. Oktober 2021
noise
Als ich klein war, hatte ich lange keine vernünftige Möglichkeit, Musik zu hören. Zwar besaß ich einen Sony DD Quartz - ich bekam ihn, als er längst ein Auslaufmodell war - hatte aber sonst nichts. Ich bestellte mir dann etwas bei Conrad zusammen.

Dazu stellte ich folgende Überlegungen an. Erstens, wozu Stereo? Wenn man im Raum nicht an der richtigen Stelle sitzt, dann hat man davon sowieso nichts. Zweitens, wozu Boxen? Damit meine ich, daß die Lautsprecher selbst genügen sollten. Ich bestellte also einen Verstärker für die Anlage im Auto. Den betrieb ich mit irgendeinem Netzgerät. Außerdem suchte ich einen Lautsprecher (mono) aus, der den Angaben im Conrad-Katalog zufolge eine gute Charakteristik hatte, also eine große Frequenzweite. Dazu kam noch ein Piezo-Hochtöner, die haben nämlich den Vorteil, daß man keine Frequenzweiche braucht. Den Lautsprecher und den Hochtöner (kann auch sein, daß es zwei waren) hing ich dann mit Angelschnüren an die Decke. Das sah sogar gut aus ? klang aber miserabel.

Als angehender Physiker hätte ich nämlich wissen sollen, daß man die Box(en) braucht. Der Lautsprecher sendet nämlich eine Welle nach vorne aus und eine nach hinten. Die beiden Schallwellen heben sich auf, und um das zu verhindern braucht man eine unendlich lange Trennwand, was man mit einer Kiste um den Lautsprecher (die Box) zu erreichen versuct. Ich nehme an, ich konnte trotzdem etwas hören, weil die beiden Wellen nicht identisch sind. Für Punk hat?s gereicht.

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Freitag, 1. Oktober 2021
bist Du der klügste im Raum, dann bist Du im falschen Raum
Heute war ich bei meiner Zahnärztin. Im Wartezimmer blieb mir nichts anderes übrig als im Stern zu blättern. Hängengeblieben bin ich bei dem Interview mit dem Osama-Schützen. Danach war mein Mund taub.

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Donnerstag, 30. September 2021
Signatur
Die eine oder den anderen unter Euch interessiert vielleicht
bildfundgrube.net
Dort kann man Signaturen von Künstlern finden. Ist aber sehr überschaubar.

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Mittwoch, 29. September 2021
Intelligence
Ich hatte gerade ein Telefonat mit einem Recruiter eines Start-Ups. Sie hatten mich vor ein paar Wochen kontaktiert (aufgrund meines bescheidenen linkedin-Profils).
Jedenfalls finde ich es interessant, wie die Person den Spieß umgedreht hat. Sie hat nämlich ab ca. der Mitte des Gesprächs gefragt, warum ich für sie arbeiten will. Dabei ging doch die Initiative von ihnen aus und die richtige Frage wäre, warum sie mich haben wollen.
Jedenfalls war ich schlecht vorbereitet und habe nur etwas gestammelt sinngemäß von wegen für Start-Up arbeiten ist cool (ich denke dabei an unbegrenzt, kostenlose ClubMate im Büro).

Nachtrag (4.10.2021): Sie schrieben mir heute, daß sie zZ keine Manager-Position für mich haben.

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Dienstag, 28. September 2021
schneller Link am Morgen
Kaff und Zoff: Jiddische Wörter in der deutschen Sprache

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Montag, 27. September 2021
sehr geil
von Playmobil gibt es jetzt eine Enterprise:

Star Trek - U.S.S. Enterprise NCC-1701
(70548)
Für bescheidene 500Euri.

Sollten sie auch die Next Generation Enterprise mit Picard etc. herausbringen, dann weiß ich nicht, ob ich mich werde zurückhalten können.

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Sonntag, 26. September 2021
Maurermeister
In unserer Straße gibt es ja eine Baustelle. Ich stelle mir die Tätigkeit als Bauarbeiter ziemlich befriedigend vor. Einerseits arbeitet man an etwas handfestem und andererseits ist es etwas, das Bestand hat. Häuser können mehrere Jahrhunderte oder länger stehen bleiben (wenn nichts dazwischen kommt). Außerdem kann man, wenn man später vorbeikommt, sagen, daß man das Gebäude errichtet hat.

Bei diesen Gedanken fällt mir mein Onkel ein, der genau das getan hat. Seine Kriegsschilderungen beschränkten sich auf Zeit in Jugoslawien, wo sie nur gewartet hätten, und eine Anekdote, der zufolge sie kurz nach dem Krieg eine Flugabwehrkanone oder sowas in den Rhein warfen. Er fand dann Arbeit auf dem Bau und später zeigte er mir tatsächlich Gebäude die er (mit-)gebaut hatte.
Irgendwann suchte der Chef, ein Baulöwe namens Wagner, einen Chauffeur und mein Onkel hatte einen Füherschein, so daß er nicht lange auf dem Bau arbeitete, sondern Fahrer wurde. Das machte er wohl ziemlich lange und erst als der Chef in Ruhestand ging, wurde er Hausmeister von einem kleineren Büroturm; Onkel, Tante und Cousin wohnten im Erdgeschoß. Da fangen meine Erinnerungen an. Hausmeister habe ja oft keinen zu guten Ruf - ich glaube aber, daß mein Onkel nicht unbeliebt war (was natürlich subjektiv ist).

Da ich meine Großeltern nie kennengelernt hatte, übernahmen mein Onkel und meine Tante diese Rolle, was auch funktionierte, da sie etwas älter als meine Eltern waren. Wir baten meinen Onkel regelmäßig Bud Spencer Filme aufzunehmen (auf VHS versteht sich). Außerdem durfte war sie oft besuchen und haben Steaklets und Cola bekommen.

Nachtrag (27.9.2021): Baustellen-Link nachgetragen

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Samstag, 25. September 2021
News-Junkie
Kürzlich habe ich mal wieder ein Buch fertig gelesen. Da es so selten vorkommt, hatte ich mir vorgenommen, immer etwas dazu zu posten (Hashtag: Literaturquadrat). Ich bin zwar ein fauler Hund, muß mich aber zwingen.

Es geht um "Die Kunst des digitalen Lebens" von Rolf Dobelli und es handelt sich um ein Ratgeberbuch, also keine Literatur im eigentlichen Sinne.
Wem auch immer ich von dem Buch erzählt habe, ist sehr skeptisch. Der Autor plädiert nämlich dafür, keine News zu lesen. Damit meint er Nachrichten bzw. Schlagzeilen und schließt Tageszeitungen und online-Medien ein. Es geht ihm nicht um spezielle Zeitungen (zB Bild), sondern um das Format an sich. Dobelli argumentiert, daß Nachrichten nur zwei Funktionen haben, nämlich Unterhaltung und Werbung. Für uns Konsumenten seien sie aber schädlich oder zumindest nachteilhaft. Sie lenken ab, handeln von Dingen auf die wir keinen Einfluß haben, und befähigen uns nicht zu besser informierten Entscheidungen.
Er sagt aber auch nicht, daß man gar nichts lesen soll, sondern spricht sich für lange, gut recherchierte Artikel aus, die Zusammenhänge etc. aufzeigen. Dobelli befürwortet zwei Arten Journalismus: "investigativen Journalismus, der Fakten und Mißstände aufdeckt" und was er Erklärpublizistik nennt, also Journalismus der Hintergründe und Erklärungen liefert.

Ich finde seine Gedanken und Argumente ganz gut und überzeugend. Allerdings werde ich nicht auf Nachrichten verzichten können, da ich ja sonst nichts zusammenhangsloses posten könnte. Außerdem lese ich die Artikel grundsätzlich nicht, sondern nur die Überschriften. Folglich mache ich (zur Zeit) genau das Gegenteil von dem was er vorschlägt.

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Freitag, 24. September 2021
Um ein Künstler zu werden, muss man ein Künstler sein
Otti (Otilija Ester) Berger. 1898 ? 1944. Eine Recherchereise
von Linn Fischer
"Heutzutage beinahe vergessen, war Otti Berger eine wichtige und gefragte Textildesignerin und ein Mitglied am Bauhaus. ..."

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