Mittwoch, 24. März 2010
Landshut
Gestern bin ich aufgrund eines Unfalls (Skifahren sollte verboten sein) in Landshut gelandet. Bisher war mir der Name nur von der Fugzeugentführung bekannt, die in Mogadischu endete. Jetzt muß ich feststellen, es ist eine gar seltsame Stadt. Die Straßen sind breit und es gibt kaum Fußgängerampeln. Überall fahren Autos, selbst in der Altstadt. Sie ist tatsächlich ganz schön und es gibt erstaunlich viele Eiscafes. Die Geschäfte schließen früh und pünktlich. Eigenartig ist, daß überall Leute herumlungern, was aber auch an dem schönen Wetter liegen kann (endlich). Sonst sind die Menschen nett, zumindest die, mit denen ich gespochen habe. In einer Buchhandlung war irgendeine Veranstaltung. Ich bin allerdings nicht hineingegangen – vielleicht habe ich das kulturelle Event des Jahres verpaßt. Abschließend muß ich anmerken, daß es eine Konstante gibt in Deutschland: Döner Kebab.

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Sonntag, 21. März 2010
nda


Neue Deutsche Aphorismen (Herausgeber: Tobias Grüterich, Alexander Eilers, Eva Annabelle Blume; Edition Azur, 2010):

Der Aphorismus hat eine große Vergangenheit, aber keine Gegenwart – diesen traurigen Eindruck muss man zumindest angesichts der immer gleichen Klassikersammlungen gewinnen. Er ist jedoch falsch. Auch heute verstehen sich viele Autoren auf die Kunst, mit den Mitteln von Pointierung und Verdichtung das „kleinste mögliche Ganze“ (Musil) zu schaffen.

Tobias Grüterich, Alexander Eilers und Eva Annabelle Blume legen nach zweijähriger Recherche eine längst fällige Bestandsaufnahme vor: Aus über 200 Bänden haben sie die besten Aphorismen der letzten 25 Jahre ausgewählt.

Neue deutsche Aphorismen lädt dazu ein, das Werk von 91 maßgeblichen Autoren zu entdecken – darunter Elazar Benyoëtz, Franz Josef Czernin, Jürgen Große, Peter Handke, Franz Hodjak, Ulrich Horstmann, Manfred Rommel, Michael Rumpf, Hans Saner, Werner Schneyder, Hans-Horst Skupy, Sulamith Sparre, Gerhard Uhlenbruck und Martin Walser.

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Samstag, 20. März 2010
Hatz-IV
Vor kurzem wurde in einigen Bundesländern diskutiert, Verhütungsmittel kostenlos an Hartz-IV-EmpfängerInnen auszugeben (tp1, tp2). Daß die Idee recht schnell aus dem öffentlichen Diskurs verschwunden ist, bestätigt die Absurdität dieses Gedankens.

Immer wieder ist in Deutschland die Rede vom demographischen Wandel und Vergreisung, die gesellschaftliche Veränderungen mit sich bringen. Gleichzeitig werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um Anreize zur Elternschaft zu geben, wie z.B. eine Erhöhung des Kindergeldes, Ganztagsschulen usw.
Mir stellt sich die Frage, wie man dann überhaupt auf die Idee kommen kann, diesen Bestrebungen entgegen wirken zu wollen, indem man Hartz-IV-Kinder „verhindert“. Ich finde die Diskussion pervers, weil sie impliziert, daß solche Kinder, aus den armen Schichten der Gesellschaft, weniger wert wären. Man sollte lieber versuchen, ihnen eine Chance zu geben (eigentlich mag ich den Begriff der Chancengleichheit nicht, weil er den Begriff der Gleichheit relativiert).
Damit wären wir bei dem nächsten Stichwort, nämlich Kinderarmut. Meines Erachtens ergibt der Ausdruck keinen Sinn. Kinder sind Teil einer Familie. Wenn Kinder arm sind, liegt das daran, daß die entsprechende Familie arm ist.

Nachtrag: Ich setze natürlich voraus, daß die Bezüge entsprechend ausgelegt sind, und ALG-II-Bezieher Verhütungsmittel kaufen können, wie es andere auch tun.
Außerdem hat mir jemand diesen Link geschickt.

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Donnerstag, 18. März 2010
Bug
My experience in coding is that debugging involves three steps. First, one has to realize that something is going wrong. Second, one has to figure out what is going wrong, i.e. where and why. Third, one has to find a way to solve the problem.
I think research involves similar steps. After finding that some idea, theory, or model does not work, one next tries to understand why and ideally comes up with an approach that is more suitable for the problem.

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Mittwoch, 17. März 2010
ausgestorben


Ich hatte einige Samen dieser Pflanze, die als ausgestorben galt. Mir ist es sogar gelungen einige Pflanzen zu ziehen. Dann habe ich sie im botanischen Garten in Essen entdeckt und erfahren, daß es sich um eine Pfeifenwinde handelt. Sie heißt so, weil ihr Blüten in ihrer Form einer Pfeife ähneln. Bei mir ist sie dann aber doch ausgestorben.

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Freitag, 12. März 2010
Didi & Stulle
In dem Berliner Stadtmagazin Zitty gibt es eine Comic-Kolumne namens Didi & Stulle. In der aktuellen Ausgabe argumentiert Didi, daß die Zeit in der Jugend recht langsam vergeht und mit zunehmendem Alter immer schneller:
"Und heute? Ein Weihnachtn tritt dit nächste inn Arsch ... Die Jahre zischn imma schnella an uns vorbei." Er führt das darauf zurück, daß das Leben so toll ist. Je glücklicher man ist, desto schneller vergeht die Zeit.

Er schlägt vor, das Leben zu entgeilen. Ich finde das ist ein ziemlich lustiger Gedanke.

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Donnerstag, 11. März 2010
Masdar-City vorerst gestoppt
Europressedienst:
"Der Rücktritt von zwei führenden Köpfen bei Masdar sowie eine verordnete Nachbearbeitung der Pläne durch Projektchef al Jaber haben das ambitionierte Projekt vorerst zum Erliegen gebracht. Die Initiatoren versichern jedoch, dass der Bau von Masdar City fortgesetzt werde."

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Samstag, 6. März 2010
Fighting Zipf
Inequality is one of the major problems that society, civilization, and humankind is facing. By this I mean income and wealth being inhomogeneously distributed among people. Wealth is concentrated on very few people while the big majority is much less wealthy. It is important to mention that wealth also correlates with other factors like education and health. Uneven distribution is found on all scales, such as for the employees of a company, the inhabitants of a city, or the people of a country. Also among the countries such heterogeneity exists. Empirically, this finding was first described by Vilfredo Pareto already in the 19th century. The so called Pareto distribution is directly connected to the Gini coefficient which was designed by Corrado Gini in the beginning of the 20th century to measure the statistical dispersion of income and wealth. Zipf-law is a special case of the Pareto distribution.
To make a long story short, the point is that these kind of skewed distributions with very few large values are frequent in nature, technology, and society. They are said to be emergent. From a scientific point of view, one is still at the beginning to understand the processes leading to such inhomogeneous distributions. I would like to point out that task should not only be to understand but also to come up with mechanism to reduce or even avoid Pareto distributions in order to approach a more homogeneous and fair world.

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Dienstag, 2. März 2010
Colégio


I took this picture many years ago in Manaus. It shows the Colégio Dom Bosco (official link). It took me some time to figure out which building the picture shows, but thanks to the internet I finally found out. I liked the building although the cable in the front is a bit disturbing - but that's reality.
Of course there is also a story behind this image.

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Montag, 1. März 2010
Knutshi
My mother used to buy second quality meat and cooked it with some healthy carrots for the dogs. Once, Knut, a classmate came to visit us. We checked the fridge and he found the food. He asked if he could eat it, not knowing whom it was meant for. I confirmed, why not? Finally, he ate the dog food and it seamed he liked it. Later, my mother wondered what happend to the food. But don't worry, the dogs did not have to starve.

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Samstag, 27. Februar 2010
Domino
At certain point Fuffi became pregnant and had puppies. The father was Schlappohr, another funny faithful street dog. We gave away most of the puppies and decided to keep one. It was grey and we called it Domino (quite elaborated name compared to Fuffi) - I don't need to mention how cute it was. Nevertheless, one morning we found it drowned in the pool. :(

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Donnerstag, 25. Februar 2010
Fuffi


our dog in Brazil

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Dienstag, 23. Februar 2010
Mensch bleibt Mensch
Kürzlich ist die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands dabei erwischt worden, wie sie mit 1,54 Promille bei Rot über die Ampel gefahren ist. Ich finde das ja in Ordnung - also nicht an sich, aber in diesem Fall. Zeigt es doch, daß die sogenannten Geistlichen auch nur Menschen sind. Menschen, die mal etwas trinken, Menschen, die auch Fehler machen. Und weil sie nur Menschen sind, sollte man ihnen auch nichts unmenschliches abverlangen, wie zB das Zölibat. Nichtsdestotrotz zeugt das betrunken Autofahren von Selbstüberschätzung und sie sollte sich die Frage "Ist eine wegen Trunkenheit vorbestrafte Kirchenvorsitzende tragbar?" selbst stellen.

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Samstag, 20. Februar 2010
Im Auftrag der Schönheit: Oscar Wildes Amerika-Tournee


Jetzt erhältlich: Alexander Eilers' erstaunliches Büchlein über einen viel beachteten Autor und seine verkannte Amerika-Tournee.

Klappentext: Oscar Wildes neunmonatige Vortragsreise durch die Vereinigsten Staaten und Kanada erwies sich als Sprungbrett für seine literarische Karriere. Hiervon handeln zahlreiche Biographien, die den Tourneeverlauf minutiös nachzeichnen. Daß die dargebotenen Reden jedoch den Wendepunkt in der Ästhetik des kontroversen Schönheitsapostels markieren, ist der Forschung bislang entgangen. Diese Lücke versucht das vorliegende Buch durch die inhaltliche Auseinandersetzung mit "The English Renaissance", "The Decorative Arts", "The House Beautiful" und "L'Envoi" zu schließen.

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