Samstag, 20. November 2021
glaubrecht
diegolego, 23:20h
Während meiner Promotion wohnte ich ziemlich günstig in einer 4er-WG. Sie bestand schon viele Jahre mit wechselnden Bewohnerinnen und Bewohnern. Dadurch waren wir etwa in der Küche sehr gut ausgestattet. Auf dem damaligen Anrufbeantworter wurden die Namen Britta, Sandra, Olli, und Dirk genannt.
Als ich einzog, habe ich erst mal - wie es sich für einen richtigen Punk gehört - den Boden herausgerissen. Das war aus verschiedenen Gründen ziemlich dumm. Erstens war es viel Arbeit und wir haben zu zweit mehrere Tage dafür gebraucht. Zweitens war das Ergebnis nicht gut. Es gab zwar alte Dielen, aber die waren in einem sehr schlechten Zustand. Drittens mußte ich das bei Auszug wieder reparieren lassen.
Die Vermieterin (wir Bewohnerinnen und Bewohner mußten einzelne Mietverträge mit ihr abschließen) war eine ältere Dame, die im Stockwerk darüber wohnte. Ihr Lieblingsausspruch war "das dürfen Sie nicht" und sie berichtete begeistert vom Haus- und Grundbesitzerverein (das Gegenstück zum Mietverein). Sie war eine Sudetendeutsche und verstand sich als Vertriebene. So genau weiß ich das aber nicht mehr, weil ich immer weghörte.
Mein Zimmer hatte einen hellen Erker, den ich mit reichlich Pflanzen bestückte. Eine Pflanze war sogar in den Kasten der Jalousie hineingewachsen. Da waren wirklich tolle Sachen dabei, die ich aber beim nächsten Auszug weggeben oder verleihen mußte. Am Ende sind immer alle tot. Die Fenster hatten Schimmelflecken. Ich glaube ich hatte sie nur ein einziges mal geputzt, nämlich zum Auszug.
Unsere Wohngemeinschaft folgte nicht nur streng dem Putzplan, sondern war auch sonst Straight Edge, d.h. es durfte nicht geraucht werden, es gab kein Internet und die Mitbewohnerinnen studierten Tiermedizin, waren aber Vegetarierinnen. In der WG ging es also ziemlich ruhig zu. Am Wochenende kochten wir und man konnte gut mit den Mitbewohnerinnen und -bewohnern quatschen, wenn man sie in der Küche traf. Ansonsten war ich auch viel unterwegs.
Wenn mal jemand auszog, dann war es immer spannend, jemand neues zu finden. Ich fand es zumindest interessant mit den Kandidatinnen und Kandidaten zu quatschen, was sie so studieren und was im Studium so gemacht wird. Nach mir ist übrigens ein Palästinenser eingezogen, das war ein edler Zug meiner ehemaligen WG.
Als ich einzog, habe ich erst mal - wie es sich für einen richtigen Punk gehört - den Boden herausgerissen. Das war aus verschiedenen Gründen ziemlich dumm. Erstens war es viel Arbeit und wir haben zu zweit mehrere Tage dafür gebraucht. Zweitens war das Ergebnis nicht gut. Es gab zwar alte Dielen, aber die waren in einem sehr schlechten Zustand. Drittens mußte ich das bei Auszug wieder reparieren lassen.
Die Vermieterin (wir Bewohnerinnen und Bewohner mußten einzelne Mietverträge mit ihr abschließen) war eine ältere Dame, die im Stockwerk darüber wohnte. Ihr Lieblingsausspruch war "das dürfen Sie nicht" und sie berichtete begeistert vom Haus- und Grundbesitzerverein (das Gegenstück zum Mietverein). Sie war eine Sudetendeutsche und verstand sich als Vertriebene. So genau weiß ich das aber nicht mehr, weil ich immer weghörte.
Mein Zimmer hatte einen hellen Erker, den ich mit reichlich Pflanzen bestückte. Eine Pflanze war sogar in den Kasten der Jalousie hineingewachsen. Da waren wirklich tolle Sachen dabei, die ich aber beim nächsten Auszug weggeben oder verleihen mußte. Am Ende sind immer alle tot. Die Fenster hatten Schimmelflecken. Ich glaube ich hatte sie nur ein einziges mal geputzt, nämlich zum Auszug.
Unsere Wohngemeinschaft folgte nicht nur streng dem Putzplan, sondern war auch sonst Straight Edge, d.h. es durfte nicht geraucht werden, es gab kein Internet und die Mitbewohnerinnen studierten Tiermedizin, waren aber Vegetarierinnen. In der WG ging es also ziemlich ruhig zu. Am Wochenende kochten wir und man konnte gut mit den Mitbewohnerinnen und -bewohnern quatschen, wenn man sie in der Küche traf. Ansonsten war ich auch viel unterwegs.
Wenn mal jemand auszog, dann war es immer spannend, jemand neues zu finden. Ich fand es zumindest interessant mit den Kandidatinnen und Kandidaten zu quatschen, was sie so studieren und was im Studium so gemacht wird. Nach mir ist übrigens ein Palästinenser eingezogen, das war ein edler Zug meiner ehemaligen WG.