Donnerstag, 17. Dezember 2020
Relevanz
Kürzlich schrieb ich über bedeutende Wissenschaft. Ein Begriff, von dem ich nicht weiß, ob er es trifft, ist die Relevanz.

Ihr erinnert Euch sicherlich an die wikipedia Relevanzdebatte (heise). Hey, wenn jemand über mich einen wp-Eintrag schreiben will, dann würde ich mich geschmeichelt fühlen (aber zuerst ist Alex dran).

Spaß bei Seite. In der Wissenschaft gibt es viele Journals, die Relevanzkriterien haben, vor allem die wichtigen. Da geht es dann sehr darum, wie man seine Ergebnisse verkauft.
Außerdem denke ich, daß es in diesem Zusammenhang verschiedene Formen der Relevanz gibt. Zum einen wäre die Relevanz für die Wissenschaft selbst zu nennen, also zB eine Arbeit, die einen wichtigen Erkenntnisgewinn darstellt und somit die Disziplin und die Wissenschaft weiterbringen. Obige Journals haben aber eher gesellschaftliche Relevanz im Sinn, dh man muß plausibel machen, daß die Arbeit irgendwie für die Gesellschaft oder was auch immer wichtig ist.
Es gibt aber auch Journals die keine Relevanzkriterien haben, wo die Papers "nur" wissenschaftlich korrekt sein müssen.

Ein anderer Aspekt, den ich immer im Zusammenhang mit Grundlagenforschung nenne, ist daß man oft gar nicht weiß für was eine Erkenntnis oder eine Entdeckung gut ist. Korrigiert mich, falls ich falsch liege, aber als Beispiel kommt mit das Optische Pumpen in den Sinn. Theoretische Grundlagen gehen auf Einstein zurück. Anwendung fand der Effekt aber erst viele Jahre später beim Laser.

Ich glaube es besteht kein Zweifel daran, daß Relevanz subjektiv ist. Dabei spielt dann eine Rolle, wer etwas vorschlägt und ob die Community mitgeht.

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Mittwoch, 16. Dezember 2020
der richtige Valentin
Gute Nachricht, inzwischen habe ich den richtigen Valentin gefunden.

Schlechte Nachricht, es steht kein Vater bei dem Geburtseintrag. Dh. er war ein uneheliches Kind.

Was das bedeutet, könnt Ihr Euch ja denken.

Nachtrag: diese Seite war hilfreich

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Sonntag, 13. Dezember 2020
Überschrift
The History of Bulgarian Jewry during the Holocaust
"If 48,000 Jews lived in Bulgaria before the Holocaust and nearly all of them were alive at the end of the Second World War, how could that not be called a rescue? The answer is fascinating and complex."

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Samstag, 12. Dezember 2020
zusammenhangslos
Longest known exposure photograph ever captured using a beer can
"A photograph thought to be the longest exposure image ever taken has been discovered inside a beer can at the University of Hertfordshire’s Bayfordbury Observatory."

Why cities are not as bad for you as you think
"Contrary to popular belief, living in densely populated cities can offer many health benefits – even during a pandemic."

Very serious concerns after student calls out journal for fleet of Star Trek articles, other issues
"An undergraduate student in the United Kingdom has taken to task the editors of a purportedly scholarly journal for having published more than 100 papers by a Maltese researcher with a deep affinity for Star Trek."

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Donnerstag, 10. Dezember 2020
der falsche Valentin
Vor ein paar Monaten erwähnte ich, daß ich bei genealogischen Nachforschungen meinen Ur-irgendwas-Großvater ausfindig machen konnte.

Jetzt stellt sich heraus, daß ich dem falschen Valentin auf den Leim gegangen bin. Ich weiß zwar noch nicht, wie sein Vater hieß, es ist aber definitiv jemand anderes als besagter Wojciech.

Die entsprechende Urkunde habe ich über ancestry.com gefunden, wo ich durch Zufall kostenlosen Zugang habe.

Beide kommen aus Posen, allerdings liegen die Geburtsorte ca. 100km auseinander.

Weitere Informationen folgen ...

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Dienstag, 8. Dezember 2020
Cube

Lincoln St.

Dies ist meine Antwort auf die Bäume, die Schilder verschlucken. Erinnert irgendwie an die Anfangszene von Cube. Weiß jemand wie die Art heißt?

Nachtrag (13.4.2021): Ich vermute, es handelt sich um die Kalifornische Steineiche (Live Oak, Quercus agrifolia)

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Sonntag, 6. Dezember 2020
covid-corona-blog #39: dito
Bei uns wird der Shutdown wieder verschärft. Das liest sich dann so:
"Bay Area health officers will implement the state's Regional Stay At Home Order in the coming days. The order instructs residents to stay at home as much as possible to limit the mixing of households, which can lead to the spread of COVID-19. It allows access to, and travel for, critical services and allows outdoor activities. The city of ... will implement the order on Monday, Dec. 7, 2020 at 12:01 a.m. In Marin County, the order will take effect on Tuesday, Dec. 8. Contra Costa, San Francisco, and Santa Clara counties will implement the order on Sunday, Dec. 6. For all public health jurisdictions, the new restrictions will remain in place until Monday, Jan. 4, 2021."

Unterdessen: Wir brauchen diese Live-Energie (beatsteaks)

Haltet durch!


siehe auch: #38

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Samstag, 5. Dezember 2020
Papier ist geduldig
Eine andere Sache, die ich beim letzten Bewerbungsgespräch gefragt wurde, ist welches mein wichtigstes Paper sei (auch beim Interview davor). Die Frage gibt mir zu denken.

Im Arbeitsalltag denke ich weniger an die bereits erschienenen Paper, sondern freue mich auf die zukünftigen, von denen ich dann oft denke, sie werden ein voller Erfolg. Wenn ich zurückblicke, dann kann ich gar nicht so leicht sagen, welches Paper wirklich von Bedeutung ist, welches ich tatsächlich bahnbrechend finde.

Natürlich kann man sich die Zahl der Zitationen angucken und danach könnte ich ein paar Artikel nennen, die oft zitiert werden. Das heißt aber nicht, daß das Paper wirklich wichtig ist, denn ob ein Paper zitiert wird hängt von vielen anderen Faktoren ab (welches Journal? gibt es einen bekannten Mitautor? etc.) und nicht unbedingt davon, ob es wissenschaftlich bedeutend ist (ganz unbedeutend dürften sie allerdings auch nicht sein).

Ich meine Paper im Sinne der Frage, d.h. von denen ich selbst mit voller Überzeugung sagen kann, sie stellen einen Durchbruch dar oder so. Und auch warum.

Teil des Problems ist, daß sich die Einschätzung relativiert. Zunächst ist die Begeisterung groß, wenn man etwas entdeckt oder herausfindet, aber bis der zugehörige Artikel veröffentlicht ist, vergeht ein halbes Jahr und man widmet sich einer neuen Arbeit. Meinen Studies habe ich immer gesagt, sie sollen bei den Vorträgen mehr Enthusiasmus zeigen - vielleicht hängt das damit zusammen.

Im Umkehrschluß kann ich natürlich auch argumentieren, wenn mir meine Paper nicht gefallen, dann muß ich vielleicht wählerischer sein bei der Art der Probleme, die ich bearbeite. Vielleicht sollte ich mal in mich gehen und ein wichtiges Problem identifizieren, das ich dann löse. Und tatsächlich stellen viele Veröffentlichungen kleine Arbeiten dar, die man aus den verschiedensten Gründen veröffentlicht (nicht zuletzt wegen publish or perish)*. Wenn man viel veröffentlicht, dann erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, daß durch Zufall mal etwas wichtiges dabei ist (mit Einschränkungen!). Außerdem gibt es unterschiedliche Arten von Papern, z.B. empirisch, theoretisch, ein Modell, etc.

Unser Direktor hat zum Beispiel bei der Grundsteinlegung des Neubaus Veröffentlichungen ein die Zeitkapsel gelegt. Es ist davon auszugehen, daß er sich gut überlegt hat, welche er aussucht. Ich nehme an, er denkt, sie könnten in 100Jahren noch von Bedeutung sein.

Solche Gedanken gehen natürlich über den Rahmen des Bewerbungsgesprächs hinaus. Vermutlich wollen die Prüfer auch eher andere Dinge abfragen, z.B. wie überzeugend man ist. Zum Schluß muß ich zugeben, daß mir doch eine Veröffentlichung einfällt. Darin übertrage ich eine Methode von einer Teildisziplin in eine andere. Ich finde das wichtig - andere Leute nicht. In 10 Jahren wurde es keine 20 mal zitiert. Daß ich dieses Paper wichtig finde, kann aber auch subjektiv sein, denn es war das erste, das ich in Eigenregie veröffentlicht habe.


*) Damit hängt noch ein anderes Problem zusammen. Ich weiß nicht, ob es allen so geht oder nur mir. Nicht selten habe ich das Gefühl, zu reagieren und nicht zu agieren. Der Wissenschaftsbetrieb ist so langwierig, daß es schwer fällt, ein gewisses Ziel zu verfolgen. Oft ergibt sich unterwegs irgendwas, dem man dann nachgeht, oder es gibt andere Rahmenbedingungen (zB Finanzierung), die einen ablenken. Im gewissen Rahmen ist das gut - auch im Sinne der Freiheit der Forschung - aber oft tut man auch nur das was man kann.

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Freitag, 4. Dezember 2020
Titel
Hab nichts davon angehört, finde aber den Titel super:
Prokrastinierende Revolutionäre.
"Prokrastinierte Revolution" wäre auch gegangen.

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zusammenhangslos
Klimakarten: Der Name ist Programm

Bio Chi GmbH: Chilis und Paprika (Pflanzen, Früchte, Samen)

AOC's next years: America’s left hook

Wie immer ungelesen.

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Donnerstag, 3. Dezember 2020
grace
Daß xmgr weiter existiert, hatte ich ja schon mal erwähnt. Heute möchte ich auf das xmgrace python interface hinweisen. Scheinbar kann man damit xmgrace-Plots aus python heraus erstellen. Cool. In diesem Zusammenhang seien auch die aktuellen xmgrace-Versionen erwähnt. xmgrace ist ja der Nachfolger von xmgr (und in eine Richtung kompatibel, wenn ich mich richtig erinnere). In vielen Punkten ist es systematischer aufgebaut. Allerdings hatte ich immer das Gefühl, man muß mehr klicken.

Wem das alles nichts sagt, der möge diesen Post gern ignorieren.

Nachrtag (29.6.2025): xmgr-resurrection

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Mittwoch, 2. Dezember 2020
Herrmann
Ich hatte ja mal von Gretas Atlantiküberquerung berichtet. Wie mir Matze kürzlich schrieb, hat Ihr Kptn sein Boot nachgerüstet, das jetzt Seaexplorer heißt. Damit nimmt er jetzt an der Vendee Globe Regatta teil (tracking-map). Matze meint, daß er sich trotz nicht ganz optimalem Material ganz gut schlägt. Faszinierend. Wenn wir Greta nicht hätten ...

Nachtrag (28.12.2020): Heiligabend bei der Vendée Globe

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Kultür
Ich habs ja nicht gelesen, aber öfter mal was übers Berghain gepostet:
Clubben ist jetzt Hochkultur "In Berlin gelten Clubs nun als Kulturstätten und sind damit Theatern gleichgestellt. Das hat Vorteile – wenn denn irgendwann wieder getanzt werden darf."

Da habe ich Bedenken. Ins Theater kann jeder rein - ins Berghain nicht. Natürlich bin ich auch dafür, daß die Clubszene überlebt, aber eben unter bestimmten Rahmenbedingungen.

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Montag, 30. November 2020
0,1%
Vor einiger Zeit postete ich ein paar Gedanken und Recherchen zu Ecosia. Dabei beschäftigte mich auch die Frage, was es heißt einen Baum zu pflanzen. Einen Setzling zu pflanzen heißt noch lange nicht, daß daraus ein großer Baum wird, wie man ihn sich vorstellt.

Jedenfalls diskutiert EinMannImWald solche Fragen in diesem Video (es ist das zweite von zwei Teilen - spart Euch das erste, darin erzählt er 3x dasselbe [über Mangroven]). Es handelt sich um eine Reaktion auf einen anderen Beitrag, der auch ganz informativ ist.

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Sonntag, 29. November 2020
schwach
Letzte Woche, oder wann, hatte ich ja von meinem letzten Bewerbungsgespräch berichtet. Gestern kam die Absage.

Eine Sache möchte ich aber noch nachreichen. Sie fragten auch nach meinen Schwächen. Damit hatte ich gerechnet, war aber schlecht vorbereitet. Also habe ich irgendwas erzählt, das grob in die Richtung ging. Sie wollten es aber genauer wissen und haben nachgebohrt. Für die HR-Abteilung brauchten sie zwei Adjektive. Ich hatte aber keins konkret parat. Also habe ich versucht zu erklären, daß mein Gehirn nicht so funktioniert. Wenn sie mir eine Liste geben, dann könnte ich sagen, welche zutreffen.

Später ist mir eingefallen, daß ich die Frage auch hätte zurück stellen können. Stellt Euch vor man beantwortet die Frage nach den Schwächen mit "Was sind denn Ihre Schwächen?" Das mag frech klingen, ist aber gar nicht so abwägig, schließlich geht es bei dem Gespräch um ein gegenseitiges Kennenlernen.

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Freitag, 27. November 2020
Freedom
Besagter Ole hat mit GPT2 gespielt. Also habe ich das auch gemacht:

"An unserer Schule gab es eine Jazz-Band ... aus den Niederlanden, sie hatte eine großartige Vorstellung gespielt. Wir waren bei diesem Konzert dabei. Karten für alle Konzerte können bei der Touristeninformation vor Ort vorbestellt werden, über die per Email Bitte beantwortet werden.

Auf der Internetseite www.serpentinen-rotbärenkönig.com sind weitere Informationen zu den Konzerten verfügbar. Im Rahmen der Touristeninformationen der Verwaltungsstelle steht auch hier ein Video zum unseriösen Höhepunkt der Freizeitanfahrt vor.

Auf jeden"

Quelle: app.inferkit.com mit "An unserer Schule gab es eine Jazz-Band"

Nachtrag: siehe auch

Nachtrag (9.3.2021): fefe

Nachtrag (22.3.2021): Wenn nature das sagt, dann muß es ja stimmen.

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Wagadu
Crowd-Funding Hinweis von Ole: The Wagadu Chronicles
Im Prinzip finde ich das ja gut, aber es gibt so viele Möglichkeiten für Fehltritte.

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Buckeye
Hier gibt es eine Kalifornische Roßkastanie (California buckeye, Aesculus californica). Der Baum ist deutlich kleiner als die Kastanie, die wir aus Mitteleuropa kennen. Außerdem hat er die meiste Zeit kaum Blätter, aber im Frühjahr spektakuläre Blüten. Die Kastanien-Kerne selbst sehen so ähnlich aus wie man sie kennt. Die Hülle hat aber keine Stacheln.

Jedenfalls hatte ich letztes Jahr versucht, welche einzupflanzen und bin gescheitert. Dieses Jahr nahm ich einen Kern direkt vom Baum und legte ihn ein paar Tage ins Wasser. Irgendwann kam ein mächtiger Trieb.



Nachdem ich die Chose dann in einen Topf pflanzte, hat es noch mal ein paar Wochen gedauert, bis der Trieb die Oberfläche erreicht, wie hier zu sehen.



Die hiesige grauen Eichhörnchen (auch aus Ice Age bekannt), haben große Freude daran, die Kerne abzuernten.

Heute haben wir also ein paar Kerne in den Garten des Nachbarn gepflanzt. Mal sehen, ob daraus was wird. Offensichtlich ist kein Frost als Stratifikation nötig.

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