Mittwoch, 3. Oktober 2018
Friedrich


Wie ich gestern bereits erwähnte, war ich kürzlich auf einer Dienstreise in Griechenland. Dort traf ich auch einen alten Bekannten aus Schweden. Ich weiß nicht mehr, wie wir auf das Thema kamen, aber er erwähnte die älteste bekannte Darstellung von Stockholm (aka das Nebensonnengemälde). "Das Bild zeigt eine einigermaßen realistische Darstellung von Nebensonnen und anderen Halo-Erscheinungen, die am 20. April 1535 über Stockholm beobachtet wurden." Lustigerweise hatte ich auf dem Hinflug selbst eine Halo-Erscheinung gesehen und fotografiert (irgendwo zwischen Berlin und Thessaloniki), wie oben zu sehen ist. Es sind auch drei Nebensonnen zu erkennen. In den letzten Wochen hatte ich übrigens drei mal die Gelegenheit, an unterschiedlichen Orten. Das muß wohl an der Wetterlage liegen. Der Halo ist eines der Phänomene, das in dem Buch "Vom Regenbogen zum Polarlicht" von Kristian Schlegel beschrieben wird, in das Torsten gern reingucken, wenn er zu Besuch ist. Ein anderer Effekt, den ich auch mal aus dem Flugzeug beobachten konnte (allerdings ohne Foto), ist das Brockengespenst.

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Dienstag, 2. Oktober 2018
Vincent
Mancher Künstler ist über die Frage Ist das Kunst oder kann das weg? wahnsinnig geworden. van Gogh soll sich gar das Ohr abgeschnitten haben (sagte sein Kumpel Gauguin). Als ich kürzlich aus Griechenland wiederkam, saßen in der S-Bahn vier Grufties. Erst sprachen sie darüber, ob man verrückt sein kann, ohne sich dessen bewußt zu sein bzw. umgekehrt. Dann zückte einer von ihnen ein kleine Flasche und alle waren von dem Haselnußwodka begeistert, weil der soo lecker sei. Eine der Erklärungen für die Sache mit dem Ohr war Vergiftung durch Absinth.

Nachtrag (10.10.2018): Banksy Bild unmittelbar nach Auktion geschreddert (siehe auch Banksy)

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Montag, 1. Oktober 2018
David
"Ist das Kunst oder kann das weg?" fragte mal jemand. Und: "Ich heiße Karl-Heinz und ich habe Kunst". Zur Zeit kann man sich jedenfalls auf dem Mariannenplatz etwas ansehen, das sich Eye of the Dream / The New Infinity nennt, von D. OReilly und anderen Mitwirkenden. Es handelt sich um einen Dom (durch Überdruck getragen), der ähnlich einem Planetarium von innen mit vier(?) Projektoren bespielt wird. Statt Sterne wird Kunst gezeigt.
Technisch ist das ganz gut umgesetzt, denn die Übergänge von einem Projektor zum anderen waren nur mit Mühe zu erkennen. Ganz eindrucksvoll ist, daß die Projektion ja die gesamte Halbkugel abdeckt, weshalb praktisch das gesamte Sichtfeld ausgefüllt wird. Es fühlt sich also an wie in einem Kino mit unendlich großer Leinwand (vorausgesetzt man guckt geradeaus).
Der Film selbst, also der künstlerische Teil, ist allerdings eher enttäuschend. Vor einem Hintergrund (Himmel, Sterne) schwirren Objekte umher, z.B. Blumen, Tiere, Nüsse, und viele mehr. Die sind sogar noch ganz nett, weil dreidimensional und animiert. Allerdings sind die Bewegungsmuster sehr einfältig, nämlich stets radial um das Zentrum, also Ringe und Spiralen. Die Dynamik hat mich nach fünf Minuten gelangweilt - es gab schon spannendere Bildschirmschoner. Allerdings kann ich mir vorstellen, daß es eine gewisse meditative oder hypnotisierende Wirkung haben kann, wenn man es länger auf sich wirken läßt. Kiffer könnten auch Gefallen daran finden.

Nachtrag: Eintritt frei, 1h Wartezeit, noch bis 4.10.2018.

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Samstag, 29. September 2018
Otto
Gestern schrieb ich ja von den drei Künstlern der Wiener Moderne. Den aufmerksamen Lesern unter Euch ist bestimmt aufgefallen, daß ich Schiele schon mal in einem früheren Post erwähnt hatte. Von den deutschen Malern will ich Dix und Beckmann erwähnen. Aber warum erzähle ich Euch das? Denkt mal darüber nach.

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Montag, 24. September 2018
Stanley
Nach dem Dunning-Kruger-Effekt von gestern und dem Marshmallow-Test von vorgestern sehnt Ihr Euch sicherlich nach einem weiteren Psycho-Post. Es gibt zwei Experimente, die man meiner Ansicht nach kennen sollte. Einerseits das Stanford-Prison-Experiment, andererseits das Milgram-Experiment. Ich gehe davon aus, beide nicht erklären zu müssen. Es gibt übrigens eine Liste der klassischen Experimente in der Psychologie. Wenn Ihr also der Meinung seid, ich hätte ein wichtiges vergessen, dann her damit (auch Effekte etc.).
Milgram muß ein schlaues Bürschchen gewesen sein, denn er kann auch das small-world experiment vorweisen.

Zum Schluß möchte ich noch ein relativ neues Experiment vorstellen: Failure to Detect Mismatches Between Intention and Outcome in a Simple Decision Task. Dabei werden den Probanden Fotos zweier Gesichter vorgelet. Sie werden dann gefragt, welches sie netter finden. Dann wird bei 50% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mittels eines Tricks das jeweils andere vorgelegt. Alle werden dann gefragt, warum sie die gezeigte Person lieber mögen. Interessant ist, daß diejeniger, bei denen das Bild vertauscht wurde, nicht reklamieren sondern mitmachen. Hab das Paper nicht geleesen, weswegen ich die Details nicht kenne. Mich würde ja interessieren, ob sie das unbewußt machen, oder absichtlich.

Nachtrag (1.10.2018): Lost-Item-Syndrome und Arriving-Train-Drag.

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Sonntag, 23. September 2018
Justus
Psychologen und ähnliche Berufszweige lassen sich ja allerhand interessante Sachen einfallen, wie z.B. den gestrigen Marshmallow-Test. Ein anderes Beispiel ist der Dunning-Kruger-Effekt. Er beschreibt "die systematische fehlerhafte Neigung relativ inkompetenter Menschen [...], das eigene Können zu überschätzen und die Kompetenz anderer zu unterschätzen" (wikipedia, siehe oben). Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber mir würden da spontan ein paar Leute einfallen.

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Samstag, 22. September 2018
Walter
Gestern schrieb ich, daß Fisch bei uns zu billig ist und darüber, daß manches Essen Ähnlichkeit zu Plastik hat. Eine Speise, die tatsächich wie Kunststoff aussieht, ist Marshmallow. Kürzlich ist nämlich ein Kerl namens Walter Mischel verstorben, der durch den Marshmallow-Test bekannt geworden ist. Darin wird einem Kind ein Teil dieser Süßigkeit vorgesetzt. Dann wird ihm gesagt, daß es ein zweites bekommt, wenn es innerhalb einer gewissen Zeit das erste nicht ißt (das wird sicherlich irgendwo besser erklärt). "In follow-up studies, the researchers found that children who were able to wait longer for the preferred rewards tended to have better life outcomes, as measured by SAT scores, educational attainment, ..." (wikipedia, s.o.). Von npr gibt es ein Video (fb!) zum Thema. Faszinierend.

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Freitag, 21. September 2018
Steward
Ihr kennt das ja sicherlich aus Eurer Mensa/Kantine. Manchmal kriegt man etwas vorgesetzt, wovon man nicht weiß woraus es besteht. Ich sage dann immer scherzhaft Plastik.
Hier will ich jedoch etwas anderes thematisieren. Heute gibt es bei uns nämlich unter anderem:
- Essen II (vegan): Indien "Soja - Marsala" Sojacurry mit Korianderkraut und Tomatenreis
3.90 €
- Essen III: Gebackenes MSC Seelachsfilet, Dillsoße, Brokkoli und Kartoffeln
4.40 €
Da läuft doch was falsch, wenn das Fischgericht nur 0.50 € bzw. 13% teurer ist.

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Donnerstag, 20. September 2018
Hans-Georg
Ob die Brille des Maaßen aus Glas oder Plastik besteht, wissen wahrscheinlich nur die Geheimdienste. Ich hatte ja schon mal geschrieben, daß Plastik momentan in aller Munde ist. Jetzt heißt es, daß sogar Stechmücken im Larvenstadium Mikroplastik aufnehmen und teilweise auch noch als ausgewachsene Mücken inkorporiert haben.
So wie es aussieht, verbreitet sich der Kunststoff überall hin. Man muß ja auch bedenken, daß um so kleiner die Partikel sind, desto mehr gibt es davon. Daß wir sie letztendlich auch aufnehmen, ist praktisch unvermeidbar. Es verhält sich so ein bißchen wie mit dem CO2: Selbst wenn wir instantan aufhören würden, es zu verwenden, so gibt es bereits genug in der Natur, um dermaaßen Schaden anzurichten. Sollten sich nicht irgendwelche dicken Motten (Zweifel) oder Bakterien finden lassen, die das Plastik abbauen, dann wird man wohl über das Plastikzeitalter sprechen müssen. Aber dieser Aspekt dürfte im Anthropozän inbegriffen sein.

Nachtrag: Überschrift geändert (ursprünglich: "Ihr braucht mehr Tätowierungen")

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Mittwoch, 19. September 2018
Bravo
Begriffe wie Verdeckter Ermittler und Inoffizieller Mitarbeiter klingen so nach Geheimdienst. Kann man den Verfassungschutz eigentlich auch als Geheimdienst bezeichnen? Zur Causa Maaßen fällt mir in dem Zusammenhang eigentlich nur eins ein: verschlimmbessert. Aber letztendlich dürfte der Innenminister das Problem sein.

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Montag, 10. September 2018
Iris
Ob Blog oder Fantasy, man kann nur leesen, was geschrieben wurde. Wer viel geschrieben hat, war damals unser Arbeitskreis, den wir im Zuge der studentischen Proteste gründeten und der ein bißchen theoretischen Unterbau liefern sollte (so formuliere ich das mal). Manchmal fragten wir uns, ob es unter uns einen verdeckten Ermittler bzw. eine verdeckte Ermittlerin gab. Das war dann eine Mischung aus Spinnerei, Größenwahn und Verschwörungstheorie. Beim Arbeitskreis selbst kann man das wohl ausschließen - wir waren allesamt zu sehr Exzentriker. Aber im weiteren Umfeld der Aktivisten kann ich mir das schon vorstellen (vgl. Simon). Jedenfalls habe ich mir am Wochenende auf dem unsäglichen Spiegel TV die Dokumentation im inneren Kreis angesehen, in der es genau um solche verdeckte Ermittler geht. Ohne bei Euch zu hohe Erwartungen wecken zu wollen, kann ich den Film empfehlen. Einige Aussagen sitzen richtig gut. Was mir ein bißchen gefehlt hat, ist die Dimension des Traumas. Die Sache mit der Psychoanalytikerin war auch etwas oberflächlich. Insgesamt ist meine Einschätzung aber positiv; der Film regt zum Nachdenken an.

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Sonntag, 9. September 2018
Kai49
Während wir Freitag im BoulderGarten waren, liegt der Club49 ziemlich genau gegenüber des BoulderClubs - optimal also für die After-Boulder-Party. Allerdings serviert Kai keine Oliven, sondern bestenfalls Erdnüsse oder so. Dafür führt Kai einen Blog: Ihr seid solche Fucker - der Name ist genial. Ewig war das Layout kaputt, so daß ich ihn kaum noch angeklickt hatte. Ich wollte Kai schon schreiben und fragen, was er denn mit seinem Layout macht. Aber jetzt sieht's wieder gut aus (ob das mit meinem neuen Browser zusammenhängt?). Er zeigt nicht nur tolle Fotos, sondern schreibt auch lustig. Hier scheint es zB um den Dreh zu einem Remake von Immenhof in der Letzlinger Heide zu gehen. Das Kleingedruckte ist allerdings immer so mühsam zu leesen. Wenn ich Kleingedrucktes wollte, dann würde ich zu Tolkien greifen.

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Samstag, 8. September 2018
Oliver
Den Herrn der Ringe von Tolkien habe ich ja nie geleesen bzw. ich will es nachholen, wenn ich in Rente bin. Die Filme habe ich allerdings gesehen. Ich erinnere mich an die längeren Darstellungen wie Frodo in dieser Schlucht ewig hochgeklettert ist. Da sind Kletter- bzw. Boulderkünste natürlich hilfreich. Deswegen bin ich gestern mit Andri und den Jungs bouldern gegangen. Dort war auch ein Kerl, der tätowierte Socken trug. Also nicht die Socken waren tätowiert, sondern seine Haut und zwar so als trage er Socken (Rauten-Muster). Das sah schon ein bißchen seltsam aus, aber hey: niemand kann was für seine Tattoos. Stephan/Stefan vom element hat sich gefreut, daß wir anschließend unser Bier bei ihm tranken und nicht beim Späti nebenan. Die Oliven, die er uns kredenzt hat, waren wieder mal von außerordentlicher Qualität.

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Freitag, 7. September 2018
Tollkien
Diese Karte könnt Ihr Euch auch auf den Smartphones angucken. Prokrastination ist ja ein wiederkehrendes Motiv auf diesem Blog. Tolkien selbst hat so viel geschrieben, daß Prokrastination für ihn sicherlich kein Thema war.

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