Samstag, 22. September 2018
Walter
Gestern schrieb ich, daß Fisch bei uns zu billig ist und darüber, daß manches Essen Ähnlichkeit zu Plastik hat. Eine Speise, die tatsächich wie Kunststoff aussieht, ist Marshmallow. Kürzlich ist nämlich ein Kerl namens Walter Mischel verstorben, der durch den Marshmallow-Test bekannt geworden ist. Darin wird einem Kind ein Teil dieser Süßigkeit vorgesetzt. Dann wird ihm gesagt, daß es ein zweites bekommt, wenn es innerhalb einer gewissen Zeit das erste nicht ißt (das wird sicherlich irgendwo besser erklärt). "In follow-up studies, the researchers found that children who were able to wait longer for the preferred rewards tended to have better life outcomes, as measured by SAT scores, educational attainment, ..." (wikipedia, s.o.). Von npr gibt es ein Video (fb!) zum Thema. Faszinierend.

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Freitag, 21. September 2018
Steward
Ihr kennt das ja sicherlich aus Eurer Mensa/Kantine. Manchmal kriegt man etwas vorgesetzt, wovon man nicht weiß woraus es besteht. Ich sage dann immer scherzhaft Plastik.
Hier will ich jedoch etwas anderes thematisieren. Heute gibt es bei uns nämlich unter anderem:
- Essen II (vegan): Indien "Soja - Marsala" Sojacurry mit Korianderkraut und Tomatenreis
3.90 €
- Essen III: Gebackenes MSC Seelachsfilet, Dillsoße, Brokkoli und Kartoffeln
4.40 €
Da läuft doch was falsch, wenn das Fischgericht nur 0.50 € bzw. 13% teurer ist.

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Donnerstag, 20. September 2018
Hans-Georg
Ob die Brille des Maaßen aus Glas oder Plastik besteht, wissen wahrscheinlich nur die Geheimdienste. Ich hatte ja schon mal geschrieben, daß Plastik momentan in aller Munde ist. Jetzt heißt es, daß sogar Stechmücken im Larvenstadium Mikroplastik aufnehmen und teilweise auch noch als ausgewachsene Mücken inkorporiert haben.
So wie es aussieht, verbreitet sich der Kunststoff überall hin. Man muß ja auch bedenken, daß um so kleiner die Partikel sind, desto mehr gibt es davon. Daß wir sie letztendlich auch aufnehmen, ist praktisch unvermeidbar. Es verhält sich so ein bißchen wie mit dem CO2: Selbst wenn wir instantan aufhören würden, es zu verwenden, so gibt es bereits genug in der Natur, um dermaaßen Schaden anzurichten. Sollten sich nicht irgendwelche dicken Motten (Zweifel) oder Bakterien finden lassen, die das Plastik abbauen, dann wird man wohl über das Plastikzeitalter sprechen müssen. Aber dieser Aspekt dürfte im Anthropozän inbegriffen sein.

Nachtrag: Überschrift geändert (ursprünglich: "Ihr braucht mehr Tätowierungen")

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Mittwoch, 19. September 2018
Bravo
Begriffe wie Verdeckter Ermittler und Inoffizieller Mitarbeiter klingen so nach Geheimdienst. Kann man den Verfassungschutz eigentlich auch als Geheimdienst bezeichnen? Zur Causa Maaßen fällt mir in dem Zusammenhang eigentlich nur eins ein: verschlimmbessert. Aber letztendlich dürfte der Innenminister das Problem sein.

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Montag, 10. September 2018
Iris
Ob Blog oder Fantasy, man kann nur leesen, was geschrieben wurde. Wer viel geschrieben hat, war damals unser Arbeitskreis, den wir im Zuge der studentischen Proteste gründeten und der ein bißchen theoretischen Unterbau liefern sollte (so formuliere ich das mal). Manchmal fragten wir uns, ob es unter uns einen verdeckten Ermittler bzw. eine verdeckte Ermittlerin gab. Das war dann eine Mischung aus Spinnerei, Größenwahn und Verschwörungstheorie. Beim Arbeitskreis selbst kann man das wohl ausschließen - wir waren allesamt zu sehr Exzentriker. Aber im weiteren Umfeld der Aktivisten kann ich mir das schon vorstellen (vgl. Simon). Jedenfalls habe ich mir am Wochenende auf dem unsäglichen Spiegel TV die Dokumentation im inneren Kreis angesehen, in der es genau um solche verdeckte Ermittler geht. Ohne bei Euch zu hohe Erwartungen wecken zu wollen, kann ich den Film empfehlen. Einige Aussagen sitzen richtig gut. Was mir ein bißchen gefehlt hat, ist die Dimension des Traumas. Die Sache mit der Psychoanalytikerin war auch etwas oberflächlich. Insgesamt ist meine Einschätzung aber positiv; der Film regt zum Nachdenken an.

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Sonntag, 9. September 2018
Kai49
Während wir Freitag im BoulderGarten waren, liegt der Club49 ziemlich genau gegenüber des BoulderClubs - optimal also für die After-Boulder-Party. Allerdings serviert Kai keine Oliven, sondern bestenfalls Erdnüsse oder so. Dafür führt Kai einen Blog: Ihr seid solche Fucker - der Name ist genial. Ewig war das Layout kaputt, so daß ich ihn kaum noch angeklickt hatte. Ich wollte Kai schon schreiben und fragen, was er denn mit seinem Layout macht. Aber jetzt sieht's wieder gut aus (ob das mit meinem neuen Browser zusammenhängt?). Er zeigt nicht nur tolle Fotos, sondern schreibt auch lustig. Hier scheint es zB um den Dreh zu einem Remake von Immenhof in der Letzlinger Heide zu gehen. Das Kleingedruckte ist allerdings immer so mühsam zu leesen. Wenn ich Kleingedrucktes wollte, dann würde ich zu Tolkien greifen.

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Samstag, 8. September 2018
Oliver
Den Herrn der Ringe von Tolkien habe ich ja nie geleesen bzw. ich will es nachholen, wenn ich in Rente bin. Die Filme habe ich allerdings gesehen. Ich erinnere mich an die längeren Darstellungen wie Frodo in dieser Schlucht ewig hochgeklettert ist. Da sind Kletter- bzw. Boulderkünste natürlich hilfreich. Deswegen bin ich gestern mit Andri und den Jungs bouldern gegangen. Dort war auch ein Kerl, der tätowierte Socken trug. Also nicht die Socken waren tätowiert, sondern seine Haut und zwar so als trage er Socken (Rauten-Muster). Das sah schon ein bißchen seltsam aus, aber hey: niemand kann was für seine Tattoos. Stephan/Stefan vom element hat sich gefreut, daß wir anschließend unser Bier bei ihm tranken und nicht beim Späti nebenan. Die Oliven, die er uns kredenzt hat, waren wieder mal von außerordentlicher Qualität.

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Freitag, 7. September 2018
Tollkien
Diese Karte könnt Ihr Euch auch auf den Smartphones angucken. Prokrastination ist ja ein wiederkehrendes Motiv auf diesem Blog. Tolkien selbst hat so viel geschrieben, daß Prokrastination für ihn sicherlich kein Thema war.

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Donnerstag, 6. September 2018
Ihr nervt
Solltet Ihr zum Konzert der Seilschaft oder The Devil Makes Three gehen, dann wird dort sicherlich jemand ein Telefon hochhalten. Es gab Zeiten, da galt ein Mobiltelefon (aka Handy) als Statussymbol. Heute haben die Smartphones den Alltag derart durchdrungen, daß sich Menschen Dinge einfalle lassen wie eine Handyquette. Mich nervt ja auch, daß es ständig Pling, pfeifft oder diesen wabernden Ton macht, jedes mal wenn jemand eine Nachtricht (WhatsApp?) bekommt. Das ist einfach nicht nötig, falls die Person das Telefon sowieso in der Hand hält und auf den Bildschirm guckt. Sollte Euch das Telefon zu groß sein, dann klickt doch mal hier rein.

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Mittwoch, 5. September 2018
Überschrift
Konzert-Tip von Stefan: The Devil Makes Three.
19.09.2018 (Mi), Columbia Theater (Berlin), 21,50Euri bei koka.

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Gerhard
Vor ein paar Jahren war ich mal auf einem Konzert der Gruppe Seilschaft. Damals konnte ich wenig damit anfangen. Das hat jetzt auch nichts mit Chemnitz zu tun. Zur Zeit läuft der Film Gundermann über den gleichnamigen Liedermacher, der Frontmann der Seilschaft war. Den Film habe ich zwar (noch) nicht gesehen, aber ich denke, er könnte interessant sein, wenn man sich für das Leben im geteilten Deutschland intessiert. Daß Chemnitz auf seiner wikipedia-Seite nicht erwähnt wird, heißt natürlich nicht, daß er nicht trotzdem mal da war.

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Dienstag, 4. September 2018
Wir sind Chemnitz
Ihr fragt Euch bestimmt, warum ich noch nichts zu Chemnitz gepostet habe. Ganz einfach, dazu gibt es eigentlich nichts zu sagen. Jetzt will ich aber doch zwei Kommentare loswerden.
Heiko Maas soll "Mal vom Sofa hochkommen und den Mund aufmachen" gesagt haben. Das finde ich anmaßend.
Gestern habe ich mal in den Livestream des wirsindmehr-Konzertes reingeklickt. Es gab viele Kommentare der Art "so scheisse" oder "die sind nur da, weil es kostenlos ist".

Wer Anmerkungen zum Thema hat, kann sie mir gern schicken. Sollten sie mich überzeugen, dann will ich die eine oder andere gern posten.

Nachtrag: fefe (länglich) über die Ausschreitungen in Chemnitz

Nachtrag (9.9.2018): Dunja Hayali auf twitter

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ecosia Nachtrag
Gestern schrieb ich ja über ecosia. Heute will ich ein paar Infos und Links zum nachtragen (Wald und Forst).
Laut wikipedia pflanzt TNC Bäume für 1USD pro Stück. Sie sind auch in der Mata Atlântica aktiv. Eine der Baumarten ist der Guapuruvu mit dem ich zuhause im Topf nur mäßig Erfolg hatte.
In meinem gestrigen Post hatte ich ja schon angedeutet, daß es nur einen Zweck hat, den Baum zu pflanzen, wenn das Land sicher ist (vgl. Douglas Tompkins). Letztendlich geht es um die Fläche und diese Ressource wird eben zusehends knapper. Gründe sind natürlich das Wachstum von Siedlungen und die Ausweitung von Agrarflächen - die wiederum nötig sind, um die Menschen auf der Welt zu ernähren (siehe auch Land Grabbing).

Zum Schluß will ich noch DutchmanIndustries verlinken, falls jemand von Euch mal einen Baum versetzen muß.

Nachtrag zum Nachtrag (9.10.2018): Ecosia will Hambacher Forst kaufen

Nachnachtrag (15.1.2019): Der Mann im Wald hat das mit ecosia natürlich viel besser analysiert als ich (dafür dauert es auch ein halbe Stunde). Ein kleine Lücke stellen vielleicht noch die Gehälter dar, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gezahlt werden (zu denen der Gründer wohl auch gehört). In den Kommentaren fragt außerdem jemand: 1. Welche Bäume werden geplanzt? 2. Wem werden diese Bäume Ertrag liefern? 3. Wem gehört das Land?

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Montag, 3. September 2018
ecosia
Seit einiger Zeit verwende ich ecosia als Suchmaschine. Dazu möchte ich ein paar Kommentare festhalten.
- Streng genommen ist es keine eigene Suchmaschine sondern leitet die Anfragen weiter, und zwar zZ nach bing, dem microsoft-Pendant zu google.
- Es handelt sich um eine GmbH, also nicht unbedingt non-profit, dazu müßte es eine gGmbH sein.
- Einnahmen kommen indirekt über die Suchmaschinen über Anzeigen, also die "Suchergebnisse", die als erstes angezeigt werden.

Ecosia gibt momentan an, daß ca. 36,4 Millionen Bäume gepflanzt wurden. Mich hat interessiert, wie sie auf diese Zahl kommen. Das wesentliche steht hier: "Unter Berücksichtigung, dass nicht jeder Ecosia-User bei jeder Suche auf eine der Anzeigen klickt, verdienen wir durchschnittlich 0,5 (Euro-)Cent pro Suchanfrage. Unsere Partner für die Aufforstungsprojekte brauchen etwa 0,22 EUR, um einen Baum zu pflanzen - also benötigen wir etwa 40 Suchanfragen bei Ecosia, um einen Baum zu finanzieren." Laut wikipedia scheint The Nature Conservancy (TNC) einer der Partner zu sein. Ein früherer war wohl WWF.

Ich finde den Betrag von 0,22EUR pro Baum zu niedrig. Dazu möchte ich ein paar Aspekte zu bedenken geben:
- Wenn man in Deutschland einen Baum kauft, dann kostet er eher 22EUR (je älter der Baum desto teurer). Allerdings bekommt man ihn im Großhandel bestimmt günstiger. Im globalen Süden ist der Stückpreis sicherlich um einen weiteren Faktor niedriger.
- Je nach Alter des zu pflanzenden Baums und je nach Klima (in den Tropen wächst alles wie verrückt), benötigt er teilweise über Jahre hinweg Pflege, zB in der Form von Gießen bis die Wurzeln tief genug reichen. Man muß ihn auch davor schützen, durch Fraß zu verenden oder durch andere Gefahren wie Feuer.
- In der Forstwirtschaft werden mehr Setzlinge gepflanzt als benötigt, weil es immer eine gewisse Verlustrate gibt.
- Um dem Baum eine Zukunft zu geben, muß man eigentlich auch das Land kaufen auf dem er steht. In der Forstwirtschaft pflanzt man die Setzlinge in einem Abstand von ca. 1m. Jeder hat also eine Fläche von ca. 0.6qm. Ein großer, freistehender Baum kann leicht 300qm beanspruchen.
- Es fallen auch versteckte Kosten an, etwa um geeignete Flächen ausfindig zu machen.
- Organisationen, die von Spenden leben, haben oft hohe Kosten (zB für Akquise), die anfallen, ohne daß irgendetwas von dem geleistet wurde was die Organisation verspricht (Transaktionskosten?).

Ich vermute, die 0,22EUR/Baum beziehen sich auf Setzlinge. Allerdings macht ein Setzling noch keinen Baum. Für einen richtigen Baum, wie man ihn sich vorstellt, dürfte es unrealistisch sein.
In vielen Gebieten, vor allem in den (Sub-)Tropen würde es völlig ausreichen die Flächen sich selbst zu überlassen - die Natur holt sich das schon wieder. Man muß das Land nur schützen (siehe oben).
Trotzdem kann es nicht schaden, Organisationen wie TNC und WWF zu unterstützen.

siehe auch: 11.11.2017 und weiterführende Links

Nachtrag (4.9.2018): Nachtrag

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Sonntag, 2. September 2018
Müllkonsum
Plastik bzw. Kunststoff ist ja nach wie vor in aller Munde. Scheinbar werden in Deutschland keine gewöhnlichen Müllhalden mehr betrieben. Die Abfälle werden entweder exportiert oder verbrannt (je nach Art, wird ein Teil sicherlich auch wiederverwertet [recycling]).
Ich dachte immer, daß bei der Verbrennung eine ziemlich fiese Schlacke übrig bleiben muß. Kürzlich sah ich dann im ENM einen Bericht (den ich nicht mehr finden kann), daß Filterstäube in Salzbergwerken eingelagert werden. Laut wikipedia trifft beides zu. Außerdem treten Abgase auf, die nicht unproblematisch sind. Die Müllverbrennung ist also auch keine Lösung und dient hauptsächlich der Verringerung des Volumens und der Nutzung der im Abfall enthaltenen Energie.

Stellt sich die Frage, was man tun kann. Die Antwort ist seit Jahrzehnten bekannt: Vermeidung und Recycling.
1. Ich könnte mir zB vorstellen, daß man Verpackungsmateriel versteuert, je nach der Zeit, die nötig ist, bis das Material biologisch abgebaut wäre. Umgekehrt könnten Recycling-Materialen Steuervergünstigungen bekommen.
2. Um Recycling zu fördern, sollten Verbundstoffe stark eingeschränkt werden.
3. Es sollten nur Kunststoffe bestimmter, gekennzeichneter Klassen zum Einsatz kommen, so daß sie sich leicht trennen und wiederverwerten lassen.

Ein positives Beispiel stellt möglicherweise Tupperware dar, denn in vielen Ländern gibt es eine lebenslange Garantie. Dinge, die nicht kaputt gehen, sind aber nicht gut für das Geschäft. Möglicherweise ist also das Wirtschaftssystem die eigentliche Ursache, daß wir immer neue Dinge kaufen und konsumieren sollen (und wollen). Letztendlich ist der Müll doch nur ein Spiegelbild des Konsums. Die bestehenden Mechanismen (zB Mülltrennung) sind unzureichend und dienen hauptsächlich dazu, unser Gewissen zu beruhigen. Nach dem Motto: wenn ich etwas in Plastikverpackung kaufe, dann ist es nicht so schlimm, wenn ich es richtig trenne.

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Freitag, 31. August 2018
Terminator
Kein Konsens über Umgang mit Killerrobotern "In Genf beraten mehr als 70 Regierungsvertreter über autonome Waffen."
Habs ja nicht geleesen, aber vielleicht kann man sich darauf verständigen, daß diese autonome Waffen ausschließlich gegen andere solcher autonomen Waffen eingesetzt werden.

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Babette
Die Bar Babette ist bzw. wird gewesen sein eine Institution in der Berliner Karl-Marx-Allee. Jetzt hat das ENM ihr sogar einen Artikel gewidmet: Gentrifizierung - Die Stadt ist kein Ort für Egoisten.

Außerdem zum Thema Stadtentwicklung:
Nachverdichtung - Die bald im Schatten leben
fefe 23.8.2018
alternativlos 40

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