Sonntag, 19. Oktober 2025
UdF
diegolego, 21:32h
Ein Kollege erwähnte, daß er zu DDR Zeiten unter dem Radar die Sowjetunion bereist hatte. Ich meinte er soll darüber schreiben und er antwortete, darüber gibt es schon Bücher. Ich erwarb dann:
Unerkannt durch Freundesland - Illegale Reisen durch das Sowjetreich
Cornelia Klauß und Frank Böttcher (Hg.)
Lukas Verlag, 2011
3. erweiterte Auflage, 2012
500 Seiten, viele Fotos
Es hat mir etwas Durchhaltevermögen abverlangt, aber endlich konnte ich die Lektüre abschließen. Es besteht aus verschiedenen Berichten, die davon handeln, wie DDR-Bürger unerlaubt die Sowjetunion bereisten. In vielen Fällen hatten die Reisenden ein Transitvisum mit dem sie kurz durch die Sowjetunion reisen konnten. Sie bleiben aber länger und mußten oft nur bei der Ausreise eine symbolische Strafe zahlen. Aus Mangel an Bergen reisten Kletterer nach Zentralasien. Auch Samarkand war ein beliebtes Ziel. Dabei brachten sich die Reisenden nicht selten in Schwierigkeiten und mußten inoffiziell oder offiziell gerettet werden.
Die ersten Kapitel wirkten etwas redundant, spätere Kapitel sind dann aber doch ganz interessant, zB der Eissegler auf dem Baikalsee oder die Jungs, die nach Point Hope in Alaska fliehen wollten. Gegen Ende enthält es auch zwei Abhandlungen über das Reisen im Sozialismus und über Reisebestimmungen bzw. warum die Reisen nicht mehr geahndet wurden.
Den Kurzbiografien am Ende kann man entnehmen, daß mittlerweile die Autoren teilweise gute Jobs. Andere mußten Repressalien des DDR Regimes durchstehen.
Insgesamt hat es mir ganz gut gefallen, auch wenn es etwas lang ist. Die Länge ist wohl dadurch gerechtfertigt, daß die Reisen und Erfahrungen einfach sehr unterschiedlich waren. Mich interessierte die Lektüre auch deshalb, weil ich selbst mal in Kirgistan war. Das ist allerdings 20 Jahre her und mehr als 10 Jahre nach dem Fall der Mauer.
Es gibt noch ein zweites Buch (Transit - Illegal durch die Weiten der Sowjetunion), das ich aber nicht auch noch lesen werde.
Hashtag: Literaturquadrat.
Unerkannt durch Freundesland - Illegale Reisen durch das Sowjetreich
Cornelia Klauß und Frank Böttcher (Hg.)
Lukas Verlag, 2011
3. erweiterte Auflage, 2012
500 Seiten, viele Fotos
Es hat mir etwas Durchhaltevermögen abverlangt, aber endlich konnte ich die Lektüre abschließen. Es besteht aus verschiedenen Berichten, die davon handeln, wie DDR-Bürger unerlaubt die Sowjetunion bereisten. In vielen Fällen hatten die Reisenden ein Transitvisum mit dem sie kurz durch die Sowjetunion reisen konnten. Sie bleiben aber länger und mußten oft nur bei der Ausreise eine symbolische Strafe zahlen. Aus Mangel an Bergen reisten Kletterer nach Zentralasien. Auch Samarkand war ein beliebtes Ziel. Dabei brachten sich die Reisenden nicht selten in Schwierigkeiten und mußten inoffiziell oder offiziell gerettet werden.
Die ersten Kapitel wirkten etwas redundant, spätere Kapitel sind dann aber doch ganz interessant, zB der Eissegler auf dem Baikalsee oder die Jungs, die nach Point Hope in Alaska fliehen wollten. Gegen Ende enthält es auch zwei Abhandlungen über das Reisen im Sozialismus und über Reisebestimmungen bzw. warum die Reisen nicht mehr geahndet wurden.
Den Kurzbiografien am Ende kann man entnehmen, daß mittlerweile die Autoren teilweise gute Jobs. Andere mußten Repressalien des DDR Regimes durchstehen.
Insgesamt hat es mir ganz gut gefallen, auch wenn es etwas lang ist. Die Länge ist wohl dadurch gerechtfertigt, daß die Reisen und Erfahrungen einfach sehr unterschiedlich waren. Mich interessierte die Lektüre auch deshalb, weil ich selbst mal in Kirgistan war. Das ist allerdings 20 Jahre her und mehr als 10 Jahre nach dem Fall der Mauer.
Es gibt noch ein zweites Buch (Transit - Illegal durch die Weiten der Sowjetunion), das ich aber nicht auch noch lesen werde.
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