Sonntag, 24. November 2024
Kessler-Karl
Ihr habt ja sicherlich schon mal von Weltraumschrott oder -müll gehört. Wenn kaputte oder ausgediente Satelliten kollidieren, dann entstehen viele Trümmerteile, die schnell und wegen der fehlenden Luftreibung lange Zeit um die Erde kreisen. Das Kessler-Syndrom beschreibt die Kaskade, die entsteht, wenn die Trümmerteile wiederum andere Satelliten treffen, wodurch mehr und mehr Trümmer entstehen.

Es dürfte sich um eine Art Kettenreaktion handeln, die mit radiaktivem Zerfall vergleichbar ist. Ab einer kritischen Konzentration läßt sich dieser Prozess nicht mehr aufhalten. Im Prinzip spielen zwei Raten eine Rolle, nämlich die Rate der neuen Trümmer und die derer, die auf die Erde stürzen. Letztere hängt damit zusammen, daß es eben doch noch ein bißchen Gas gibt, das die Geschwindigkeit verlangsamt und somit zum Absturz führt.

Hier ist ein Artikel zum Thema: On the Risk of Kessler Syndrome: A Statistical Modeling Framework for Orbital Debris Growth (wie immer ungelesen).

Die Folge wäre dann übrigens, daß man keine neuen Satelliten in den Orbit bringen kann. Man kann dann die Umlaufbahnen auch nicht mehr passieren.
Ist das schlimm? Überlegt mal selbst auf welche Satelitten-Technologie ihr verzichten könnt.

Eine Sache noch. Die Trümmer werden aufgrund der Kollisionen immer kleiner. Dadurch wird der Schaden, den sie anrichten immer geringer, aber noch schlimm genug, wenn man sie mit Geschossen vergleicht. Mir drängt sich der Vergleich zu Kunststoff auf, dessen Fragmente auch immer kleiner werden und überall in der Natur zu finden sind.

Nachtrag (27.11.2024): Satellite space junk might wreak havoc on the stratosphere (gefunden bei fefe)

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