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An unserer Schule gab es eine Jazz-Band, die von einem Lehrer meines Bruders geleitet wurde, ich gaube er hieß Fries. Jedenfalls spielte mein Bruder Baß (neben verschiedenen Musikern), aber es fehlte ein Schlagzeuger. Also gab es ein Vorspielen. Ich habe ja nie geübt, war aber irgendwie deutlich besser als ein anderer Kerl, der gerade erst begonnen hatte. Der Lehrer wählte dann aber trotzdem den anderen, denn irgendwie kamen alle Musiker aus derselben Klasse. Das war sinnvoll und ich hatte auch kein Problem damit, schließlich hatte ich mehr für Punk als für Jazz übrig.

Die Band war dann auch ganz gut und hatte Auftritte. Eines Tages sollten sie auf dem Schulfest einer anderen Schule spielen. Der Schlagzeuger war inzwischen - vermutlich durch üben - wesentlich besser geworden. An dem Tag konnte er aber nicht und ich sollte einspringen. Ich kann nicht mehr nachvollziehen, warum ich zugesagt habe. Jedenfalls war es ein totales Disaster. Wenn das Schlagzeug Quatsch spielt, hört man es nämlich. Das konnte gar nicht klappen, denn ich kannte die Songs nicht und habe auch nie mit der Band geprobt (keine Ahnung, wie der Lehrer auf die Idee kam, ich könne das). Daß ich vollkommen betrunken war, hat auch nicht geholfen. Ich weiß nicht mehr, ob ich wegen des Auftritts so viel Bier getrunken habe, oder aus anderen Gründen.

Dem Lehrer muß etwas aufgefallen sein, also entweder mein mangelhaftes Getrommel oder mein Vollrausch. Als er die Schule verließ, gründete mein damaliger Musiklehrer Stubbe die Band neu, weil die Musiker nach dem Abi eh alle weg waren. Ich wurde dann nämlich wieder gedrängt mitzumachen. Ich vermute, sie wollten vermeiden, daß mir aufgrund des möglicherweise traumatischen Erlebnisses der Spaß am Musizieren vergeht. Jetzt war es aber so, daß sein Sohn, der auch Schlagzeugs spielte, dieses Instrument übernehmen sollte. Ich sollte also Congas spielen, was mir auch ganz recht war, weil sie nicht so laut sind. Lieber wäre es mir aber gewesen, gar nicht mitzuspielen. Auch das habe ich überstanden.