Samstag, 3. April 2010
Streich
Kürzlich habe ich unsere erste und einzige Schülerzeitung (eine Jugendsünde von 1992) wiedergefunden und entdeckte etwas, das mich an eine alte Geschichte erinnerte. Damals war eine Zeit lang jemand in der Schule unterwegs, der größere Knallkörper in den Toiletten hat detonieren lassen. Die Explosionen waren nicht ohne und man konnte sie in weiten Teilen der Schule hören. Die Lehrer waren besorgt, weil ja jemand verletzt werden könnte (scheinbar waren solche Vorkommnisse aber nicht unüblich). Wir nannten ihn „Bombenleger“, auch wenn ihn keiner kannte, und scherzten „throw that bomb into the loo“. Wir waren offene Gegner des Systems und verstanden und als Widerstandszelle. Jedenfalls fanden wir die Aktion eigentlich ganz cool und haben selbst Ideen gesponnen, wie man das besser machen könnte. Schade nur, daß der echte Bombenleger das vermutlich vollkommen unmotiviert tat – also nur als Streich, des Nervenkitzels wegen und ohne aufrührerische Hintergedanken. Jedenfalls glaube ich, das früher so aufgefaßt zu haben. Irgendwann wurde er dann natürlich entlarvt, flog von der Schule und ich habe ihn nie wiedergesehen (kannte ihn aber auch bestenfalls vom Sehen). Erwischt hat ihn mein Mathe- und Sportlehrer, Vizedirektor und ehemaliger Bundeswehrler.

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