Montag, 17. November 2025
DVKAA
diegolego, 11:45h
In meinem letzten Post schrieb ich über die Militärdiktatur in Brasilien. Danach habe ich noch ein bißchen rumgesucht und stieß auf eine Rede.
Den Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre finde ich interessant. Als Kapitalist, der Aktien besitzt, kann man seine Stimmrechte übertragen und der Verband versucht dann, etwas sinnvolles in den Unternehmen zu bewirken.
Ich frage mich, ob man bei einer Hauptversammlung auch Anträge einbringen kann. Dabei denke ich an die VVen in der Uni. Man muß je nicht über jedes Wort abstimmen.
Nachtrag (18.11.2025): Rechtschreibfehler ausgebessert.
Den Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre finde ich interessant. Als Kapitalist, der Aktien besitzt, kann man seine Stimmrechte übertragen und der Verband versucht dann, etwas sinnvolles in den Unternehmen zu bewirken.
Ich frage mich, ob man bei einer Hauptversammlung auch Anträge einbringen kann. Dabei denke ich an die VVen in der Uni. Man muß je nicht über jedes Wort abstimmen.
Nachtrag (18.11.2025): Rechtschreibfehler ausgebessert.
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Sonntag, 16. November 2025
Ich bin noch da
diegolego, 08:24h
Gestern sah ich den Film Ainda estou aqui (Für immer hier). Er handelt von einer Familie in der brasiliansichen Militärdiktatur.
Für mich ist er interessant, weil wir sowohl in den 70ern im Lande waren, als auch in den 90ern.
Für mich ist er interessant, weil wir sowohl in den 70ern im Lande waren, als auch in den 90ern.
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Mittwoch, 12. November 2025
Para
diegolego, 08:16h
Momentan läuft ja die COP30. Manche nennen sie das Oktoberfest des Klimaschutzes.
Belém spricht man übrigens Beleng aus, mit Betonung auf der letzten Silbe. Es ist die portugiesische Form von Bethlehem.
Unterdessen schreibe ich meinem Vorgesetzten heute "ich brauche mehr Details".
Belém spricht man übrigens Beleng aus, mit Betonung auf der letzten Silbe. Es ist die portugiesische Form von Bethlehem.
Unterdessen schreibe ich meinem Vorgesetzten heute "ich brauche mehr Details".
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Dienstag, 11. November 2025
Labatut
diegolego, 21:51h
Heute möchte ich ein Buch vorstellen, das mir ein Gast an unserem Institut schenkte.
Das Blinde Licht – Die Irrfahrten der Wissenschaft
Benjamín Labatut
Aus dem Spanischen von Thomas Brovot
suhrkamp taschenbuch 5152
3. Auflage 2024 (erste Auflage 2021)
204 Seiten
Wie der Titel vermuten läßt, geht es um Wissenschaft. Und zwar werden in sechs lose verknüpften Teilen Wissenschaftler, vor allem aus der Chemie, Mathematik und Physik, und ihr Wirken dargelegt. Aus der Physik wären beispielsweise Schwarzschild, Schrödinger oder Heisenberg zu nennen.
Von den Fakten ausgehend erzählt der Autor ihre Geschichten und erinnert damit bisweilen an Kehlmann, mit dem Unterschied daß bei letzterem die Charaktere kauziger und deswegen lustiger sind. Die Professoren bei Labatut erfüllen Klischees, sind manisch und haben ihre Einfälle im Rausch oder Fieberwahn. Und damit sind wir auch bei dem Problem. Wie bei Kehlmann weiß man nach der Lektüre nicht, was nun wahr (d.h. belegt) und was Fiktion ist. Wohl gemerkt ist es keine Science Fiction, weil ja nur die (menschlichen) Teile zwischen Fakten fiktiv sind und nicht die Wissenschaft selbst.
Der erste Teil "Preußischblau" enthält laut Danksagung nur einen erfunden Absatz, es ist aber auch der krasseste Teil und verdeutlicht die Verantwortung der Wissenschaftler (ein Zitat: "… eine Warnung vor dem blinden Fortschritt in der Wissenschaft, der gefährlichsten aller menschlicher Künste." ; S.20). Darin wird auch Turing und sein vergifteter Apfel genannt. Auch über Schrödinger und seine Zuneigung zu heranwachsenden Mädchen hatte ich schon gepostet. Sie nimmt in dem längsten Teil viel Raum ein.
Die Entdeckungsgeschichte der Quantenmechanik, vor allem das soziale Gefüge der Menschen dahinter, ist gut dargelegt. Allerdings hätte ein sachlicher Aufsatz wahrscheinlich bessere Dienste geleistet – auf Kosten der Unterhaltung natürlich.
Irgendwie hatte ich am Ende eine Überraschung oder Wendung erwartet, die es aber nicht gab (oder ich habe sie überlesen). So gesehen hätten die 6 Teile auch getrennt veröffentlicht werden können. Zudem waren für mich - wegen der Namen - einige Sachen vorhersehbar, vor allem die Schrödinger-Gleichung oder die Heisenbergsche Unschärferelation. Überraschend war Grothendieck, von dem ich vorher noch gar nichts gehört hatte.
Abschießendes Urteil: Das Buch ist gut geschrieben, unterhaltsam und fesselnd. Für Laien können die wissenschaftlichen Teile eine gewisse Faszination hervorrufen. Für Wissenschaftler kann das Buch funktionieren, wenn sie kein Problem damit haben, möglicherweise einen falsches Eindruck der Charaktere zu gewinnen.
Diese Rezension vom Deutschlandfunk ist natürlich viel besser.
Hashtag: Literaturquadrat.
Das Blinde Licht – Die Irrfahrten der Wissenschaft
Benjamín Labatut
Aus dem Spanischen von Thomas Brovot
suhrkamp taschenbuch 5152
3. Auflage 2024 (erste Auflage 2021)
204 Seiten
Wie der Titel vermuten läßt, geht es um Wissenschaft. Und zwar werden in sechs lose verknüpften Teilen Wissenschaftler, vor allem aus der Chemie, Mathematik und Physik, und ihr Wirken dargelegt. Aus der Physik wären beispielsweise Schwarzschild, Schrödinger oder Heisenberg zu nennen.
Von den Fakten ausgehend erzählt der Autor ihre Geschichten und erinnert damit bisweilen an Kehlmann, mit dem Unterschied daß bei letzterem die Charaktere kauziger und deswegen lustiger sind. Die Professoren bei Labatut erfüllen Klischees, sind manisch und haben ihre Einfälle im Rausch oder Fieberwahn. Und damit sind wir auch bei dem Problem. Wie bei Kehlmann weiß man nach der Lektüre nicht, was nun wahr (d.h. belegt) und was Fiktion ist. Wohl gemerkt ist es keine Science Fiction, weil ja nur die (menschlichen) Teile zwischen Fakten fiktiv sind und nicht die Wissenschaft selbst.
Der erste Teil "Preußischblau" enthält laut Danksagung nur einen erfunden Absatz, es ist aber auch der krasseste Teil und verdeutlicht die Verantwortung der Wissenschaftler (ein Zitat: "… eine Warnung vor dem blinden Fortschritt in der Wissenschaft, der gefährlichsten aller menschlicher Künste." ; S.20). Darin wird auch Turing und sein vergifteter Apfel genannt. Auch über Schrödinger und seine Zuneigung zu heranwachsenden Mädchen hatte ich schon gepostet. Sie nimmt in dem längsten Teil viel Raum ein.
Die Entdeckungsgeschichte der Quantenmechanik, vor allem das soziale Gefüge der Menschen dahinter, ist gut dargelegt. Allerdings hätte ein sachlicher Aufsatz wahrscheinlich bessere Dienste geleistet – auf Kosten der Unterhaltung natürlich.
Irgendwie hatte ich am Ende eine Überraschung oder Wendung erwartet, die es aber nicht gab (oder ich habe sie überlesen). So gesehen hätten die 6 Teile auch getrennt veröffentlicht werden können. Zudem waren für mich - wegen der Namen - einige Sachen vorhersehbar, vor allem die Schrödinger-Gleichung oder die Heisenbergsche Unschärferelation. Überraschend war Grothendieck, von dem ich vorher noch gar nichts gehört hatte.
Abschießendes Urteil: Das Buch ist gut geschrieben, unterhaltsam und fesselnd. Für Laien können die wissenschaftlichen Teile eine gewisse Faszination hervorrufen. Für Wissenschaftler kann das Buch funktionieren, wenn sie kein Problem damit haben, möglicherweise einen falsches Eindruck der Charaktere zu gewinnen.
Diese Rezension vom Deutschlandfunk ist natürlich viel besser.
Hashtag: Literaturquadrat.
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Sonntag, 9. November 2025
HbW
diegolego, 20:57h
Gestern beim sinnlos yt-Gucken stieß ich auf "Kein Gerede" von WIZO. Ein ähnlicher Klassiker ist "Hey Rote Zora" von Heiter bis wolkig. Allerdings kam es Sexismus- und Vergewaltigungsvorwürfen: nadir.
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Freitag, 7. November 2025
Grothendieck
diegolego, 09:06h
Ich lese gerade ein Buch in dem der Mathematiker Alexander Grothendieck erwähnt wird. Er hat wohl coole Sachen gemacht, aber ist dann ein bißchen durchgedreht,
"Alexander Grothendiecks 1500-seitiges Spätwerk Récoltes et Semailles ist (nach mehr als 35 Jahren) vor einigen Wochen bei Gallimard erschienen. In dem Buch geht es neben vielen philosophischen und das Überleben der Menschheit betreffenden Fragen auch um Mathematik und Mathematiker. Grothendieck, der zweifellos einer der einflußreichsten Mathematiker des vergangenen Jahrhunderts war, beschreibt seinen Weg als Mathematiker und beklagt sich darüber, dass Studenten und Kollegen seine Arbeit nicht fortgeführt, sondern mathematische Probleme auf andere Weise gelöst hätten. ..." (DMV-Blog)
"Alexander Grothendiecks 1500-seitiges Spätwerk Récoltes et Semailles ist (nach mehr als 35 Jahren) vor einigen Wochen bei Gallimard erschienen. In dem Buch geht es neben vielen philosophischen und das Überleben der Menschheit betreffenden Fragen auch um Mathematik und Mathematiker. Grothendieck, der zweifellos einer der einflußreichsten Mathematiker des vergangenen Jahrhunderts war, beschreibt seinen Weg als Mathematiker und beklagt sich darüber, dass Studenten und Kollegen seine Arbeit nicht fortgeführt, sondern mathematische Probleme auf andere Weise gelöst hätten. ..." (DMV-Blog)
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Mittwoch, 5. November 2025
schneller Link am Morgen
diegolego, 14:33h
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Sonntag, 2. November 2025
Haus
diegolego, 15:19h
Besagte Tagung fand in einem ehemaligen Verbindungshaus statt. Offenbar hatte es jemand gekauft und als Veranstaltungsort umgebaut. Es scheint aber ein alter Herr zu sein, der es aus nostalgischen Gründen tat. So gesehen hat die Tagung indirekt doch wieder die Verbindung unterstützt.
In Jena fiel mir am Bahnhof ein weiteres Verbindungshaus auf, ähnlich wie in Gießen und im Gegensatz zu Dresden, wo ich noch gar keins gesehen habe. In diesem Zusammenhang habe ich mich gefragt, was die Verbindungen eigentlich zu DDR-Zeiten gemacht haben.
"Diese Rückendeckung ermöglichte die heimliche Gründung von Studentenverbindungen in der DDR, von denen einige bis zur Wende und friedlichen Revolution in der DDR überlebten. Diese neuen Verbindungen bestanden zum Beispiel in Jena, Leipzig, Halle (Saale), Erfurt, Tharandt, Dresden, Freiberg, Magdeburg und Greifswald." (wiki).
In Jena fiel mir am Bahnhof ein weiteres Verbindungshaus auf, ähnlich wie in Gießen und im Gegensatz zu Dresden, wo ich noch gar keins gesehen habe. In diesem Zusammenhang habe ich mich gefragt, was die Verbindungen eigentlich zu DDR-Zeiten gemacht haben.
"Diese Rückendeckung ermöglichte die heimliche Gründung von Studentenverbindungen in der DDR, von denen einige bis zur Wende und friedlichen Revolution in der DDR überlebten. Diese neuen Verbindungen bestanden zum Beispiel in Jena, Leipzig, Halle (Saale), Erfurt, Tharandt, Dresden, Freiberg, Magdeburg und Greifswald." (wiki).
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Freitag, 31. Oktober 2025
Sauer macht lustig
diegolego, 21:06h
Heute ist ja wieder mal Reformationstag. In diesem Zusammenhang mußte ich an Halloween denken. Als ich in New York lebte hatte ich Angst, bei mir würden Kinder auftauchen. Ich hatte Süßigkeiten eingekauft, aber vorsichtshalber das Licht ausgelassen.
Es kam dann auch kein Kind, wobei ich nicht wußte, ob es am fehlenden Licht lag. Die Süßigkeiten habe ich dann selbst gegessen.
Es kam dann auch kein Kind, wobei ich nicht wußte, ob es am fehlenden Licht lag. Die Süßigkeiten habe ich dann selbst gegessen.
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Donnerstag, 30. Oktober 2025
Lidar
diegolego, 06:39h
Diese Woche habe ich an einer Tagung teilgenommen, wo auch viele Archäologen waren. Lidar scheint der neuste Renner zu sein. Damit werden selbst bei bekanten Städten neue Erkenntnisse gewonnen, weil Strukturen wie Terrassen und Hügel trotz der Vegitation gefunden werden können. Das hat zum einen den Vorteil, daß so die Größe der Städten sichtbar wird und zum anderen, daß die Archäologen wissen, wo sie graben müssen.
Ein populäres Beispiel ist Amazonien. Man war lange davon ausgegangen, daß es sich um unberührten Wald handelte und daß es in Amazonien keine "Hochkultur" gab. Jetzt werden (mittels Lidar) mehr und mehr Strukturen gefunden, die auf etwas Gegenteiliges hindeuten. Außerdem zeigen Pollenuntersuchungen, daß Kulturpflanzen angebaut wurden. Gleichzeitig scheint es keine Reduktion der Pollen wilder Pflanzen zu geben. Dh die Kultur ging nicht mit einer Entwaldung einher.
Ein populäres Beispiel ist Amazonien. Man war lange davon ausgegangen, daß es sich um unberührten Wald handelte und daß es in Amazonien keine "Hochkultur" gab. Jetzt werden (mittels Lidar) mehr und mehr Strukturen gefunden, die auf etwas Gegenteiliges hindeuten. Außerdem zeigen Pollenuntersuchungen, daß Kulturpflanzen angebaut wurden. Gleichzeitig scheint es keine Reduktion der Pollen wilder Pflanzen zu geben. Dh die Kultur ging nicht mit einer Entwaldung einher.
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