Mittwoch, 9. Juli 2025
Ising et al
diegolego, 08:55h
In einem früheren Post hatte ich es erwähnt, und jetzt habe ich es gelesen:
Walking on a tightrope - Paradise lasted a year and a half
by Jane (Johanna) Ehmer Ising.
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hat die Autoren die Memoiren größtenteils 1988 im Alter von 86 Jahren verfaßt. Sie beschreibt Ihr Leben mit Ernst Ising und vor allem die Nazizeit.
Ising war Physiker in Berlin, wo er Johanna Ehmer (die Autoren), Wirtschaftswissenschaftlerin, kennengelernt hatte. Ising war Jude, aber da Ehmer nicht jüdisch war, wurden sie nicht deportiert, erfuhren aber viele Einschränkungen. Sie flohen dann nach Luxemburg, wo sie die Kriegsjahre verbrachten. Nach dem Krieg wanderten sie in die USA und blieben dort bis zum Lebensende (abgesehen von Reisen natürlich).
Ising hatte das nach ihm benannte Modell bereits im Rahmen seiner Promotion veröffentlicht (1924/1925). Er löste das Modell in einer Dimension und Onsager in zwei Dimensionen. Das Modell wird auf den Seiten 26, 73 und 79 erwähnt.
In der Nazizeit mußte Ising seine Tätigkeit an der Universität aufgeben und wirkte als Lehrer jüdischer Kinder, bis sie deportiert wurden. Ehmer arbeitete zunächst und immer mal wieder an der Uni. In Luxemburg mußte Ising physisch arbeiten und in den USA war er zunächst als Lehrer tätig. Erst nach ein paar Jahren fand er eine Stelle an einer Universität. So wie ich es verstanden habe, konzentrierte er sich auf die Lehre und veröffentlichte nicht mehr.
Auch wenn ich hier - aus nachvollziehbaren Gründen - hauptsächlich über Ising schreibe, schildert Ehmer die Erinnerungen natürlich aus ihrer Perspektive und es geht auch viel um die Vor- und Nachfahren.
Ising ist über 90 Jahre alt geworden und die Autorin sogar über 100. Die Memoiren enthalten am Ende noch einen Nachtrag aus dem Jahre 2001.
Es ist eine einfache und nette Lektüre, die vor allem die beklemmende und existentielle Situation unter den Nazis darstellt. Sowie Migration und Neuanfang. Selbstredend können die Erinnerungen von Interesse für Physiker und Physikerinnen sein, die sich ein Bild von Ising machen wollen.
Hashtag: Literaturquadrat.
Walking on a tightrope - Paradise lasted a year and a half
by Jane (Johanna) Ehmer Ising.
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hat die Autoren die Memoiren größtenteils 1988 im Alter von 86 Jahren verfaßt. Sie beschreibt Ihr Leben mit Ernst Ising und vor allem die Nazizeit.
Ising war Physiker in Berlin, wo er Johanna Ehmer (die Autoren), Wirtschaftswissenschaftlerin, kennengelernt hatte. Ising war Jude, aber da Ehmer nicht jüdisch war, wurden sie nicht deportiert, erfuhren aber viele Einschränkungen. Sie flohen dann nach Luxemburg, wo sie die Kriegsjahre verbrachten. Nach dem Krieg wanderten sie in die USA und blieben dort bis zum Lebensende (abgesehen von Reisen natürlich).
Ising hatte das nach ihm benannte Modell bereits im Rahmen seiner Promotion veröffentlicht (1924/1925). Er löste das Modell in einer Dimension und Onsager in zwei Dimensionen. Das Modell wird auf den Seiten 26, 73 und 79 erwähnt.
In der Nazizeit mußte Ising seine Tätigkeit an der Universität aufgeben und wirkte als Lehrer jüdischer Kinder, bis sie deportiert wurden. Ehmer arbeitete zunächst und immer mal wieder an der Uni. In Luxemburg mußte Ising physisch arbeiten und in den USA war er zunächst als Lehrer tätig. Erst nach ein paar Jahren fand er eine Stelle an einer Universität. So wie ich es verstanden habe, konzentrierte er sich auf die Lehre und veröffentlichte nicht mehr.
Auch wenn ich hier - aus nachvollziehbaren Gründen - hauptsächlich über Ising schreibe, schildert Ehmer die Erinnerungen natürlich aus ihrer Perspektive und es geht auch viel um die Vor- und Nachfahren.
Ising ist über 90 Jahre alt geworden und die Autorin sogar über 100. Die Memoiren enthalten am Ende noch einen Nachtrag aus dem Jahre 2001.
Es ist eine einfache und nette Lektüre, die vor allem die beklemmende und existentielle Situation unter den Nazis darstellt. Sowie Migration und Neuanfang. Selbstredend können die Erinnerungen von Interesse für Physiker und Physikerinnen sein, die sich ein Bild von Ising machen wollen.
Hashtag: Literaturquadrat.