Samstag, 22. Januar 2022
Revoluzzer
Ich hatte mal von der Erfahrung mit meinem Geschichtslehrer und der Nationalhymne berichtet. Ein anderer Lehrer, auf einer anderen Schule, auf einem anderem Kontinent - nennen wir in Brode - besprach mit uns das Gedicht Der Revoluzzer. Er fragte, wer es interpretieren könne und da ich Erich Mühsam kannte, meldete ich mich tapfer. Ich argumentierte, daß man die Laternen bräuchte und folglich ergebe es Sinn, daß der Lampenputzer seine Laternen schützen wollte.

Damit lag ich offensichtlich vollkommen daneben und bewies, daß ich von Tuten und Blasen keine Ahnung habe. Unser Lehrer führte dann aus, daß bereits der Begriff Revoluzzer sich lustig macht, über diejenigen, die es nicht ernst meinen mit der Revolution. Und daß man zerstörte Laternen in Kauf nehmen müsse, wenn man die Revolution und etwas erreiche wollw. Oder so ähnlich (genau kriege ich das jetzt natürlich auch nicht mehr hin). Damit hatte ich mich ganz schön blamiert. Aber vielleicht hat mich diese Erfahrung veranlaßt, währen der Studi-Protest in einer VV mal zu sagen, wir müßten Gewalt als Mittel akzeptieren und auch mal was kaputt machen.

Als kleine Randbemerkung nötigte uns der Lehrer, seine Anthologie zu kaufen. Ich bin mir nicht sicher, ob er heute damit durchkommen würde.

Wo wir beim Thema Lyrik sind: kann mir jemand einen Dichter empfehlen? Ich meine jemanden, der/die gewisses Niveau hat, aber trotzdem zugänglich ist.