Donnerstag, 14. Dezember 2017
Paper head
Auch auf die Gefahr hin, hier jemanden zu überfordern, folgt ein neuer Blogpost.

The science that’s never been cited
"Nature investigates how many papers really end up without a single citation."

Ich hab's natürlich nicht geleesen, aber die Bilder interpretiere ich so:
1. Der Anteil an Artikeln, die kein einziges mal zitiert wurden hat seit zwischen 1980 und 2005 von 20%-25% auf 10% abgenommen.
2. Der Anteil unzitierter Artikel fällt mit der Zeit seit der Veröffentlichung drastisch ab. Am höchsten ist der Anteil bei "engineering and technology", am niedrigsten bei "biology".
3. Die Anzahl der Referenzen, die in einem Paper gegeben werden, nimmt kontinuierlich zu. Und zwar von ca. 15 in den 1960er Jahren auf ca. 40 nach der Jahrtausendwende.


Zu 1.: Ich habe ja immer vermutet, daß Paper keine Zitation haben, weil sie sie noch nicht haben. In der Analyse wird aber auch unterschieden, ob es nach 10 Jahren eine Zitation gibt.
Zu 2.: Natürlich baut die Forschung einer Wissenschaftlerin oder eines Wissenschaftlers aufeinander auf. Um zu vermeiden, daß eine Veröffentlichung keine Zitation hat, kann man sich natürlich in einem Folgepaper auch selbst zitieren. Deswegen werden in der Analyse Eigenzitationen auch ausgeschlossen, der Unterschied ist aber klein.
Zu 3.: Den Eindruck hatte ich auch schon. In der jüngeren Vergangenheit mag das auch mit online-only Journals zusammenhängen (weil es dort praktisch keine Platzbeschränking gibt). Jedenfalls kann das dazu beitragen, daß die 0-Zitationspaper abnehmen. Den Anstieg an Referenzen sollte man auch in Beziehung setzen zu dem insgesamt zunehmendem Publikationsaufkommen.

Was meint Ihr?