Samstag, 25. April 2015
Mistel
Heute habe ich noch mal einen Versuch gestartet, Misteln anzupflanzen. In der Pappelallee gibt es zwar wenige Pappeln, aber dafür viele Misteln. Nach dem Orkan Niklas diesen Jahres, habe ich ein paar von den weißen Beeren aufgesammelt. Wenn man sie öffnet, dann stößt man auf einen sehr klebrigen Schleim, der den Kern umgibt. Er läßt sich gut an einen Ast schmieren. Da ich nicht weiß, was optimal ist, habe ich bei den verschiedenen Proben unterschiedlich viel Schleim entfernt.

"Bei der Keimung entsteht unter den winzigen Keimblättern ein „Schlauch“ mit endständiger Scheibe, aus der sich bei Kontakt mit einem geeigneten Wirt auf noch glatter Rinde ein Haustorium entwickelt, durch das der Keimling zu den Leitbahnen der Wirtspflanze vordringen kann." (wikipedia)

Bei meinem letzten Versuch hat sich ein solcher Schlauch gebildet und die Scheibe an die Rinde angesetzt. Der Keim ist nur weniger Millimeter groß.



"Misteln eignen sich sehr gut für Wildgärten, da sie einfach anzupflanzen sind, denn es reicht aus, die frischen noch klebrigen Samen an eine junge Borke eines geeigneten Wirtsbaumes anzuheften." (wikipedia)

Ich bin also gespannt, ob es dieses Jahr gelingt. Ein Problem könnte sein, daß mein Wirt ein Kaffeebäumchen ist, der natürlich drinnen steht.
Scheinbar werden innerhalb der Viscum album Art verschiedene Unterarten unterschieden: Laubholz-Mistel, Tannen-Mistel, Kiefern-Mistel, etc. Bei meinem Saatgut dürfte ich sich um die Laubholz-Mistel handeln. Da die Kaffee-Pflanze (es dürfte Robusta-Kaffee sein) einige physiologische Besonderheiten im Vergleich zu hiesigen Laubbäumen aufweisen dürfte - zB ist nur der Gipfeltrieb zur Stecklingsvermehrung geeignet - bleibt es spannend.

externe Links: Nabu, WSL/FNP, WSL