Dienstag, 29. Dezember 2009
Apollo-Programm für die Sozialwissenschaften
Der Bereich, in dem ich bis vor einem halben Jahr gearbeitet habe (und teilweise noch tue), erreicht die Populärwissenschaft.
(i) Bereits im November 2009 erschien dieses Interview. Es ist ganz interessant, weil es zurecht den Datenschutz thematisiert.
(ii) Dieser Artikel bezieht sich auf eine neue Arbeit, die Gesetzmäßigkeiten in Aufständen beschreibt und modelliert. Mir mißfällt etwas, daß der Ansatz einen gewissen Fatalismus suggeriert.
(iii) Vor ein paar Tagen erschien dann auf Spiegel online ein Beitrag aus dem ich einige Passagen zitieren will:

"Die Forschungsarbeit steht für einen neuen Trend. Die einen nennen ihn Computational Social Science, die anderen Sozialphysik oder Netzwerkforschung. Wissenschaftler aller Disziplinen mischen dabei mit, ihr Ziel ist ambitioniert: Sie wollen soziale Phänomene mit naturwissenschaftlichen Methoden beschreiben. Ob Panikverkäufe an der Börse, die Verbreitung von Gerüchten und Krankheiten oder Glücksgefühle in einer Gruppe - die Wissenschaftler suchen nach einfachen Gesetzmäßigkeiten im sozialen Gewusel. ...
Die Energie dieser Schallwellen ... lässt sich - da war es wieder - mit einem Potenzgesetz beschreiben."

Und abschließen:

"Wir geben Milliarden von Dollar aus, um den Ursprung des Universums zu verstehen, aber wir kennen immer noch nicht die Bedingungen für eine stabile Gesellschaft, eine funktionierende Ökonomie oder Frieden." (Dirk Helbing)