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Sonntag, 7. Dezember 2025
Wehrdienstgesetz
diegolego, 14:03h
Zum Thema Kriegsdienst schreibt Alex:
"Pflicht ist mehr Recht als Zwang" - aber nur im Rechtsstaat. Insofern müssen diejenigen, die ab heute 'im Falle der Fälle' zum Wehrdienst verpflichtet werden, ihre (durchaus beschränkten) Rechte einfordern - d.h. Wehrdienstverweigerung. Welchen Charakter Staaten haben, die den Dienst an der Waffe nicht der Gewissensfreiheit überlassen, zeigt der jetzige Russland-Ukraine-Konflikt, in dem die freiwillige Meldung zum Dienst bloß der Zwangsrekrutierung vorgreift. Meine ganze Solidarität gilt den Schülern, die heute - ohne es wahrscheinlich auch nur im Geringsten zu ahnen - gegen die schleichende Begriffsverschiebung der Pflicht zum Zwang demonstriert haben. Denn selbst wenn Wehrdienstverweigerung in Deutschland nach wie vor möglich ist, wird Pazifismus im politischen Mainstream diskreditiert und als Bedrohung der Sicherheit hingestellt. Mit diesem Kriegstüchtigkeitsdenken gleichen wir uns autoritären Regimen an und verraten all das, was uns als liberale Demokratie auszeichnet. Ein freiwilliges soziales Jahr - nur zu! Aber keine Pflicht zum Wehr- oder Wehrersatzdienst. Denn welches Recht würde dem Pflichtjahr gegenüberstehen? Schließlich sind der geplante Sold von 2.600 Euro brutto und der Erwerb eines Kfz-Führerscheins auf Staatskosten lediglich Vergütungen, aber keine juristischen Ansprüche. Die Wehrdienstverweigerung bietet bloß eine Alternative zum Dienst an der Waffe, nicht zum Pflicht- oder besser Zwangsdienst als solchem. In diesem Sinne haben wir heute einen Rückfall in längst überwunden geglaubte Zeiten erlebt.
"Pflicht ist mehr Recht als Zwang" - aber nur im Rechtsstaat. Insofern müssen diejenigen, die ab heute 'im Falle der Fälle' zum Wehrdienst verpflichtet werden, ihre (durchaus beschränkten) Rechte einfordern - d.h. Wehrdienstverweigerung. Welchen Charakter Staaten haben, die den Dienst an der Waffe nicht der Gewissensfreiheit überlassen, zeigt der jetzige Russland-Ukraine-Konflikt, in dem die freiwillige Meldung zum Dienst bloß der Zwangsrekrutierung vorgreift. Meine ganze Solidarität gilt den Schülern, die heute - ohne es wahrscheinlich auch nur im Geringsten zu ahnen - gegen die schleichende Begriffsverschiebung der Pflicht zum Zwang demonstriert haben. Denn selbst wenn Wehrdienstverweigerung in Deutschland nach wie vor möglich ist, wird Pazifismus im politischen Mainstream diskreditiert und als Bedrohung der Sicherheit hingestellt. Mit diesem Kriegstüchtigkeitsdenken gleichen wir uns autoritären Regimen an und verraten all das, was uns als liberale Demokratie auszeichnet. Ein freiwilliges soziales Jahr - nur zu! Aber keine Pflicht zum Wehr- oder Wehrersatzdienst. Denn welches Recht würde dem Pflichtjahr gegenüberstehen? Schließlich sind der geplante Sold von 2.600 Euro brutto und der Erwerb eines Kfz-Führerscheins auf Staatskosten lediglich Vergütungen, aber keine juristischen Ansprüche. Die Wehrdienstverweigerung bietet bloß eine Alternative zum Dienst an der Waffe, nicht zum Pflicht- oder besser Zwangsdienst als solchem. In diesem Sinne haben wir heute einen Rückfall in längst überwunden geglaubte Zeiten erlebt.
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Samstag, 6. Dezember 2025
is fefe back?
diegolego, 18:52h
Nach langer Pause endlich wieder ein Post von fefe:
Rache der Twxh Bros (pünktlich zum Nikolaus-Tag)
Nachtrag: Schlaganfall
Rache der Twxh Bros (pünktlich zum Nikolaus-Tag)
Nachtrag: Schlaganfall
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Donnerstag, 4. Dezember 2025
Zeit der Mutigen
diegolego, 08:31h
Vor ein paar Jahren schrieb ich über Dimitre Dinevs "Engelszungen". Wie ich von Orte und Worte erfuhr, ist jetzt sein neues Buch erschienen.
Dimitré Dinev "Zeit der Mutigen". Bei O&W wird es als Jahrhundertroman gelobt. Es hat über 1000 Seiten und der Autor benötigte 13 Jahre um es zu schreiben.
Dimitré Dinev "Zeit der Mutigen". Bei O&W wird es als Jahrhundertroman gelobt. Es hat über 1000 Seiten und der Autor benötigte 13 Jahre um es zu schreiben.
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Mittwoch, 3. Dezember 2025
Todesengel von São Tomé
diegolego, 18:45h
Der Todesengel von São Tomé
Ruth Weiss
Verlag Edition AV
ISBN 978-3-86841-281-9
354 Seiten
18 Euro
Das Buch erwarb ich auf der Frankfurter Buchmesse. Da ich auf São Tomé mal Urlaub gemacht hatte, konnte ich nicht widerstehen, als ich es zufällig sah.
Der historischer Roman beschreibt das Schicksal von 2000 jüdischen Kindern, die im 15. Jahhundert vom portugiesischen König auf die Insel deportiert wurden. Die Autorin verpackt die Geschichte auf zwei Zeitebenen, die historische und die Gegenwart. In der Gegenwart gibt es einen Kriminalfall. Die Kapitel der beiden Zeiten alternieren größtenteils. Sogar der Rei Amador findet Erwähnung.
Ich konnte das Buch zügig lesen, denn die Autorin ist eine gute Erzählerin. Es war durchaus auch fesselnd. Das Schicksal der Juden und ihrer Kinder bzw. der Nachfahren ist sehr dramatisch. Sie mußten sich stets unterwerfen, ihre Religion verstecken, wurden doch verfolgt und dann kam die Inquisition. Am Ende kommen sogar noch kurz die Nazis vor.
Ich bin wieder ziemlich schnell mit den Charakterin durcheinander gekommen. Inzwischen glaube ich, es liegt an mir. Was mich sehr gestört hat, war die Darstellung des Landes São Tomé e Príncipe in der Gegenwart. Das Land das ich kennen gelernt hatte, war viel weniger entwickelt. Ich glaube, die Autorin hat gut recherchiert, bezweifel aber daß sie das Land tatsächlich besucht hat. Was mir auch nicht gefallen hat, ist daß ich nach der Lektüre nicht weiß welche Aspekte belegt sind und welche erfunden. Zwar führt sie am Ende ein paar Fakten auf, es bleiben aber Fragen, die ich mittels Recherche klären müßte. Das Problem haben wohl alle historischen Romane gemein.
Ich will das Buch aber gar nicht schlecht reden. Im Gegenteil. Die Autorin verstarb übrigens 2025 mit 101 Jahr. Das Buch ist auch 2025 erschienen, was zeigt daß sie es im hohen Alter geschrieben haben muß.
Die Geschichte der Juden von São Tomé war mir übrigens gänzlich neu. Meine Reise tat ich 2006, der wikipedia-Artikel wurde 2008 angelegt. Ich vermute, daß die Geschichte zu meiner Zeit einfach nicht weitläufig bekannt war.
Hashtag: Literaturquadrat.
Ruth Weiss
Verlag Edition AV
ISBN 978-3-86841-281-9
354 Seiten
18 Euro
Das Buch erwarb ich auf der Frankfurter Buchmesse. Da ich auf São Tomé mal Urlaub gemacht hatte, konnte ich nicht widerstehen, als ich es zufällig sah.
Der historischer Roman beschreibt das Schicksal von 2000 jüdischen Kindern, die im 15. Jahhundert vom portugiesischen König auf die Insel deportiert wurden. Die Autorin verpackt die Geschichte auf zwei Zeitebenen, die historische und die Gegenwart. In der Gegenwart gibt es einen Kriminalfall. Die Kapitel der beiden Zeiten alternieren größtenteils. Sogar der Rei Amador findet Erwähnung.
Ich konnte das Buch zügig lesen, denn die Autorin ist eine gute Erzählerin. Es war durchaus auch fesselnd. Das Schicksal der Juden und ihrer Kinder bzw. der Nachfahren ist sehr dramatisch. Sie mußten sich stets unterwerfen, ihre Religion verstecken, wurden doch verfolgt und dann kam die Inquisition. Am Ende kommen sogar noch kurz die Nazis vor.
Ich bin wieder ziemlich schnell mit den Charakterin durcheinander gekommen. Inzwischen glaube ich, es liegt an mir. Was mich sehr gestört hat, war die Darstellung des Landes São Tomé e Príncipe in der Gegenwart. Das Land das ich kennen gelernt hatte, war viel weniger entwickelt. Ich glaube, die Autorin hat gut recherchiert, bezweifel aber daß sie das Land tatsächlich besucht hat. Was mir auch nicht gefallen hat, ist daß ich nach der Lektüre nicht weiß welche Aspekte belegt sind und welche erfunden. Zwar führt sie am Ende ein paar Fakten auf, es bleiben aber Fragen, die ich mittels Recherche klären müßte. Das Problem haben wohl alle historischen Romane gemein.
Ich will das Buch aber gar nicht schlecht reden. Im Gegenteil. Die Autorin verstarb übrigens 2025 mit 101 Jahr. Das Buch ist auch 2025 erschienen, was zeigt daß sie es im hohen Alter geschrieben haben muß.
Die Geschichte der Juden von São Tomé war mir übrigens gänzlich neu. Meine Reise tat ich 2006, der wikipedia-Artikel wurde 2008 angelegt. Ich vermute, daß die Geschichte zu meiner Zeit einfach nicht weitläufig bekannt war.
Hashtag: Literaturquadrat.
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Dienstag, 2. Dezember 2025
aftermath
diegolego, 08:32h
Zum Thema Gießen schreibt Ole:
"... den Protesttag gestern hab ich gut überstanden und beschäftige mich jetzt mit der Aufarbeitung, insbesondere die Panikmache vorher und die hysterische Bewertung danach. Ich fürchte, dass sich die meisten Menschen über Whatsappstati informier(t)en und sich die Angst vor bürgerkriegsähnlichen Zuständen rasant verbreitet hat, sodass der Innenminister ob des überwiegend friedlichen Protests nun genötigt sah, zu betonen, dass Dank der guten Polizeiarbeit bürgerkriegsähnliche Zustände verhindert werden konnten."
Fehlt noch Stefans Einschätzung.
siehe auch: 1.12.2025, 30.11.2025, 27.11.2025
Nachtrag: Bürgerkriegs-Rhetorik nach Gießen: Rhein und Poseck übertreiben – und schaden der Demokratie (Danke, Ole).
"... den Protesttag gestern hab ich gut überstanden und beschäftige mich jetzt mit der Aufarbeitung, insbesondere die Panikmache vorher und die hysterische Bewertung danach. Ich fürchte, dass sich die meisten Menschen über Whatsappstati informier(t)en und sich die Angst vor bürgerkriegsähnlichen Zuständen rasant verbreitet hat, sodass der Innenminister ob des überwiegend friedlichen Protests nun genötigt sah, zu betonen, dass Dank der guten Polizeiarbeit bürgerkriegsähnliche Zustände verhindert werden konnten."
Fehlt noch Stefans Einschätzung.
siehe auch: 1.12.2025, 30.11.2025, 27.11.2025
Nachtrag: Bürgerkriegs-Rhetorik nach Gießen: Rhein und Poseck übertreiben – und schaden der Demokratie (Danke, Ole).
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Montag, 1. Dezember 2025
Österreich
diegolego, 08:57h
Die bessere Alternative für Deutschland.
Keine Ahnung, was das für eine Seite ist, also am besten nur die Bilder angucken.
Keine Ahnung, was das für eine Seite ist, also am besten nur die Bilder angucken.
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Sonntag, 30. November 2025
aus gegebenem Anlaß
diegolego, 16:27h

in Gießen
Nachtrag (1.12.2025): irgendwo in den sozialen Medien gefunden (deswegen keine Ahnung wegen der Bildrechte, sorry)
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Freitag, 28. November 2025
zusammenhangslos
diegolego, 08:22h
This graph will change how you see the world
Nachtrag (29.11.2025): Das Video hatte ich gestern so ein bißchen en passant verlinkt, weil zwei Student es mir geschickt hatte (einer der beiden erinnert sich an meine Vorlesung von vor ca. 10Jahren). Es gibt einen gewissen Überblick über die Komplexen Systeme Community. Ich verbinde diese Konzepte mit Städten und urbanen Systemen.
Nachtrag (29.11.2025): Das Video hatte ich gestern so ein bißchen en passant verlinkt, weil zwei Student es mir geschickt hatte (einer der beiden erinnert sich an meine Vorlesung von vor ca. 10Jahren). Es gibt einen gewissen Überblick über die Komplexen Systeme Community. Ich verbinde diese Konzepte mit Städten und urbanen Systemen.
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Donnerstag, 27. November 2025
auf nach Gießen
diegolego, 19:21h
AfD-Treffen und Gegendemos: Gießen riegelt Straßen ab - und gibt schulfrei
PS: Ich rate davon ab, sich im Stadtbüro zu verschanzen ...
PS: Ich rate davon ab, sich im Stadtbüro zu verschanzen ...
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Mittwoch, 26. November 2025
schneller Link am Morgen
diegolego, 08:21h
GAU - aufgegeben
(muß ich mir dann heute abend selbst noch in Ruhe anhören)
(muß ich mir dann heute abend selbst noch in Ruhe anhören)
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Montag, 24. November 2025
Udo
diegolego, 12:35h
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Sonntag, 23. November 2025
Autorenfotografie
diegolego, 15:57h
Dank Ole. Die Denkerpose ist out.
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Samstag, 22. November 2025
Ford?
diegolego, 08:20h
"If I had asked people what they wanted, they would have said faster horses"
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Montag, 17. November 2025
DVKAA
diegolego, 11:45h
In meinem letzten Post schrieb ich über die Militärdiktatur in Brasilien. Danach habe ich noch ein bißchen rumgesucht und stieß auf eine Rede.
Den Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre finde ich interessant. Als Kapitalist, der Aktien besitzt, kann man seine Stimmrechte übertragen und der Verband versucht dann, etwas sinnvolles in den Unternehmen zu bewirken.
Ich frage mich, ob man bei einer Hauptversammlung auch Anträge einbringen kann. Dabei denke ich an die VVen in der Uni. Man muß je nicht über jedes Wort abstimmen.
Nachtrag (18.11.2025): Rechtschreibfehler ausgebessert.
Den Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre finde ich interessant. Als Kapitalist, der Aktien besitzt, kann man seine Stimmrechte übertragen und der Verband versucht dann, etwas sinnvolles in den Unternehmen zu bewirken.
Ich frage mich, ob man bei einer Hauptversammlung auch Anträge einbringen kann. Dabei denke ich an die VVen in der Uni. Man muß je nicht über jedes Wort abstimmen.
Nachtrag (18.11.2025): Rechtschreibfehler ausgebessert.
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