Sonntag, 3. August 2025
Urlaubszeit Lesezeit III
Dieses Büchlein hatte ich zusammen mit Biedermann und die Brandstifter gefunden (Klasse 10c):

Carl Zuckmeyer
Der Hauptmann von Köpenick
Ein deutsches Märchen in drei Akten
Juni 1986 Fischer Verlag
128 Seiten

Vorgestern las ich es noch schnell weil ich es mitgebracht hatte.

Der Stoff ist ja sehr bekannt. Es geht um Wilhelm Voigt, der aus dem Gefängnis entlassen wurde und wegen der Bürokratie nicht Fuß fassen kann. Ohne Arbeit kann er sich nicht anmelden und ohne Anmeldung findet er keine Arbeit. Aus denselben Gründen bekommt er auch keinen Paß, um im Ausland zu arbeiten. Er bricht dann in Potsdam bei der Polizei ein und wird wieder verknackt. Im letzten Akt schlüpft er dann in die Rolle eines Hauptmannes und besetzt das Rathaus von Köpenick. Das Stück kritisiert wilhelminische Obrigkeitshörigkeit.

Irgendwie dachte ich immer, die Geschichte handle hauptsächlich von diesem letzten Teil, Voigts Rollenspiel als Hauptmann. Allerdings nimmt es nur einen kleinen Teil ein, und das Stück gesteht hauptsächlich aus dem Weg dort hin, mit (teilweise) wiederkehrenden anderen Charakteren. Interessant ist, daß die Uniform, die er am Ende trägt von Anfang bis Ende immer wieder auftaucht. Überhaupt wird der Respekt, den Menschen vor Uniformierten haben geschickt aufgebaut. Natürlich wird hauptsächlich Berlinerisch gesprochen, aber auch verschiedene andere Dialekte. Ich habe es aber ein bißchen schnell gelesen.

Das einzige was mir mißfallen hat, ist der Antisemitismus. Genauer gesagt, werden jüdische Vorurteile bedient.


Hashtag: Literaturquadrat.

... link